Eigentlich hätte es auch ganz anders kommen können, denn Slavko Avsenik träumte einst als Skispringer von sportlichen Höhenflügen, entschied sich aber dann doch für eine musikalische Laufbahn.
Der Original Oberkrainer Sound
1953 bildet er zusammen mit dem Gitarristen Leo Ponikvar ein Duo, das ein Jahr später durch Trompeter Franz Koschir erweitert wird. Aus dem Trio wird 1955 ein Quintett mit Nicolay «Mik» Soss am Bariton-Horn und Bass und Klarinettist Albin Rudan. Es nennt sich zunächst Gorenjski kwintet, später Ansambel Bratov (Brüder) Avsenik.
Bruder Vilko Avsenik trägt entscheidend zum Erfolg seines Bruders Slavko bei. Er selber ist Klarinetten-Jazzsolist des Tanzorchesters von Radio Ljubljana. Früh erkennt er das Talent seines jüngeren Bruders. Dessen musikalische Ideen arrangiert er zum heute weltweit bekannten Original Oberkrainer Sound.
Dieser Stil lässt sich folgendermassen charakterisieren: Der Rhythmus wird vom Bariton-Horn oder vom Bass und der Gitarre gespielt. Die Zwischenräume füllt das Akkordeon mit betonten, lebhaften Achtelrhythmen. Durch die Melodie führen Trompete und Klarinette, häufig in Akkordeon-Begleitung.
Dieser Stil gefällt
Diese neue Volksmusik-Besetzung wird vor allem in den 1970er-Jahren hundertfach kopiert. Auch in der Schweiz tingeln verschiedene Formation unter dem Label «Oberkrainer» durchs Land. Den grössten Erfolg in dieser Musiksparte feiert Benny Rehmann mit seinem Quintett. Auch das Original Alpenland Quintett oder die Glarner Oberkrainer begeistern damit ihr Publikum.
Slavko Avsenik – der Vater der Oberkrainer-Musik – starb am 2. Juli 2015 im Alter von 85 Jahren. Der Oberkrainer-Stil lebt auch nach seinem Tod weiter. In der Musikerdynastie ist mit Enkel Sasso Avsenik die Familientradition in dritter Generation ebenfalls in guten Händen.