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Volkskultur lebendig halten Blasmusik: Der Klang, der Jung und Alt vereint

Die Blasmusik ist Teil der nationalen Volkskultur und sehr beliebt. Mit 54'000 Mitgliedern ist der Blasmusikverband der grösste Amateurmusikverband der Schweiz. Die Vereine sorgen aktiv für Nachwuchs.

Roberto Ferrari, Präsident des Tessiner Blasmusikvereins Filarmonica Unione Carvina, ist überglücklich: Sein Verein konnte Ende 2024 endlich neue professionelle Musikaufnahmen realisieren.

Nach über zehn Jahren haben wir jetzt endlich wieder neue Aufnahmen, die wir ins Radio bringen können.
Autor: Roberto Ferrari Präsident Filarmonica Unione Carvina

Die Filarmonica wurde von RSI für ein Blasmusikförderungsprojekt ausgewählt. Ihre Musik wird nun auf den verschiedenen Radiosendern der SRG gespielt. «Das ist eine super Chance», sagt Ferrari. «Nach über zehn Jahren haben wir jetzt wieder neue Aufnahmen, die wir ins Radio bringen können.» Ohne Unterstützung haben viele Musikvereine keine Möglichkeit, professionelle Aufnahmen zu machen. Dafür fehlen oft die finanziellen Mittel.

SRG fördert Blasmusik

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Die SRG hat in jeder Sprachregion mit einem bis zwei Musikvereinen professionelle Aufnahmen gemacht. So trägt sie dazu bei, dass die Vielfalt der Blasmusik für die Zukunft erhalten bleibt. Denn das Tonstudio ist für viele Vereine zu teuer. Die Musikstücke sind ab sofort im Laufprogramm der Radiosender zu hören.

Wenn Präsident Roberto Ferrari von seinem Musikverein Filarmonica Unione Carvina spricht, kommt er ins Schwärmen: «Wir sind eine tolle Truppe und sind motiviert, immer wieder etwas Neues zu spielen.» Für die Aufnahmen mit der SRG hat der Verein ein spannendes Programm einstudiert. Beispielsweise das Stück «Heaven» der Schweizer Band Gotthard.

Die Filarmonica Unione Carvina vereint Mitglieder aus sieben Dörfern rund um Rivera zwischen Bellinzona und Lugano. Der Verein engagiert sich auch stark für die Nachwuchsförderung und verfügt über eine eigene Jugendmusik, eine sogenannte «Mini Banda» mit rund 25 jungen Musikantinnen und Musikanten. «Dank Mitgliedern aus sieben Dörfern steigt die Chance auf Nachwuchs. Das ist sehr wichtig für den Erhalt unseres musikalischen Schaffens.»

Aufnahmen der sechs Musikvereine

Fanfare La Dixence d'Hérémence - mehr als nur ein Verein

Trotz kleinerem Einzugsgebiet kann sich auch die Fanfare La Dixence d'Hérémence nicht über fehlende Jungtalente beklagen. Dieser Unterwalliser Verein wurde für das SRG-Förderungsprojekt von RTS ausgewählt.

Ich möchte junge Leute motivieren, ein Instrument zu lernen und Musik zu machen.
Autor: Olivier Vergères Dirigent La Dixence d'Hérémence

«Wir sind ein dynamischer, junger Verein und ich möchte junge Leute motivieren, ein Instrument zu lernen und Musik zu machen», sagt Dirigent Olivier Vergères. Dementsprechend hat die Brassband auch viel moderne Musik ins Repertoire aufgenommen, wie «Viva la Vida» von Coldplay oder «Dancing Queen» von ABBA, das von einem jungen ehemaligen Mitglied der Fanfare arrangiert wurde.

«Hérémence ist ein kleines Dorf, doch manche Musikerinnen und Musiker spielen so gut, dass sie schliesslich sogar in Spitzen-Brassband, wie der Valaisia Brass Band, spielen», berichtet der Vereinspräsident Florian Baumgartner. .

Sieg am kantonalen Musikfest

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Besonders gut zu liegen scheint dem Verein auch Marschmusik. Letztes Jahr hat er am kantonalen Walliser Musikfest in Crans-Montana den Paradewettbewerb gewonnen in der Kategorie Brassband zweite Klasse. Eine nicht zu unterschätzende Leistung, wenn man bedenkt, dass das Wallis eine Brassband-Hochburg ist und ein Sieg, gerade in diesem Kanton, nicht so einfach zu erreichen ist.

Doch nicht nur die Musik steht im Zentrum. Wie viele Musikvereine ist auch die Fanfare La Dixence d'Hérémence mehr als nur ein Verein, in dem zusammen musiziert wird. «Wir bezeichnen uns als Familie», so Baumgartner.

Die Vereinsmitglieder gehen auch gemeinsam Ski fahren, essen oder sie planen Ausflüge, zum Beispiel in den Europapark. Baumgartner schmunzelt und ergänzt: «In einem so kleinen Dorf sind wir aber tatsächlich fast alle aus den gleichen Familien.»

Radio SRF Musikwelle, «Fiirabigmusig», 3.3.2025, 13.40 Uhr ; 

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