Welchen Stellenwert Heidi Bruggmann innerhalb der Schweizer Volksmusik innehatte, zeigt sich auch im «Lexikon der Schweizer Volksmusikanten» von Ernst Roth, welches 1987 erschien. Dort erhielten, neben 276 Musikern, nur zwei Frauen ein eigenes Kapitel – nämlich Heidi Bruggmann und Nelly Leuzinger.
1988 wurde Bruggmann mit dem «Goldenen Violinschlüssel» ausgezeichnet. Daher komponierte sie auch den «Goldener Violinschlüssel-Marsch», welcher heute noch an der jährlich stattfindenden Preisverleihung zu Beginn gespielt wird.
Heidi Bruggmann wurde am 23. Juli 1936 geboren. Die gebürtige St. Gallerin begann bereits vor der Schulzeit mit dem Musizieren. Ihr erster Lehrer war ihr Vater Alfons, welcher als Kapellmeister und Musikalienhändler tätig war.
Erste Kompositionen als Teenager
Bereits als Neunjährige hatte das Jungtalent den ersten Auftritt in der Familienkapelle. Mit elf schrieb sie ihre erste Komposition. Im Jahr 1955 zog Heidi Bruggmann in den Kanton Zürich und gründete ihre eigene Ländlerkapelle. Fortan verdiente sie ihren Lebensunterhalt als Berufsmusikerin.
Ihre Spielorte waren die Volksmusiklokale in Zürich, Luzern und anderen Städten der Deutschschweiz. Dazu musizierte sie auch während 17 Jahren jeweils in der Sommer- und Wintersaison auf dem Flumserberg.
Pause als Berufsmusikerin wegen «Raucherlokalen»
Ihrer Gesundheit zuliebe, weil sie das Musizieren in den Raucherlokalen nur schlecht ertrug, stellte sie das berufliche Musizieren 1972 ein.
Fortan trat sie im Duo mit Hanspeter Schmutz auf und komponierte immer mehr – über 300 Titel umfasst ihre Notenmappe. Dabei sind nicht nur Kompositionen für Ländlerformationen, sondern auch Klaviertitel, Lieder für Männer- und Frauenchöre oder Blasmusik-Märsche. Einen besonderen Namen schuf sich Heidi Bruggmann 1983 mit der ersten Ländler-Messe «Paxmontana». Diese führte sie an rund 500 Gottesdiensten auf. Ab 1984 musizierte sie wieder Hauptberuflich.