Eigentlich kann sich der Komponist Eugen Meier den Erfolg dieses Liedes selber nicht erklären. Ist es Zufall, oder nicht? Er weiss es nicht. Ursprünglich hat er zum Gedicht «Weischus dü?» von Hannes Taugwalder in den Achtzigerjahren ein Sololied mit Klavierbegleitung geschrieben.
Erst im Jahre 2003 hat er dieses Lied und drei weitere für einen Chorlieder-Wettbewerb im Gemischtchorsatz gesetzt. Für diese vierteilige Liedfolge hat er den 1. Preis zugesprochen bekommen. Von den vier Liedern hat sich «Weischus dü?» zu einem richtigen «Renner» entwickelt.
Die Treue zum Original
Interessant ist, dass dieses Lied stets im Walliserdialekt gesungen wird, egal woher der Chor stammt. Das hat zwei Gründe. Einerseits gehört es heute bei Chören zum «guten Ton», dass Lieder möglichst in der Originalsprache gesungen werden. Andererseits liegt es sicher auch am Text selber. Das Wort «Zü» für «Zaun» in der zweiten Strophe lässt sich kaum in andere Dialekte übersetzen. Ohne dieses Wort aber wäre der Reim nicht vollständig.
Ich glöübu nid, dass dü sus weischt, dass dü mich der mis Läbu treischt. Dass dü mier Hüs und Heimat bischt, und wenn dü fehlscht, d’Sunna erlischt. Ich glöübu nid, dass dü sus weischt, dass dü mich der mis Läbu treischt. Wa her ich üf, wa fangscht dü a? Wa isch der Zü? Säg, weischus dü?
Das schlichte Liebeslied vermag offenbar einerseits die Sängerinnen und Sänger, andererseits aber auch das Publikum ganz tief zu berühren. Aus dem Repertoire verschiedener Chöre ist es heute kaum mehr wegzudenken.