Dölf Mettler wurde 1934 in Wildhaus in Toggenburg geboren und wuchs in einem Kinderheim auf. Danach kam er in eine sehr musikalische Pflegefamilie und dadurch zum ersten Mal in Kontakt mit Musik. Nach seiner Schulzeit arbeitete er als Knecht, womit er sich das Geld für eine Lehre als Textilzeichner verdiente. Immer schon hatte er den Wunsch ein Instrument erlernen zu dürfen, und so machte er während seiner Lehrzeit auch die ersten Gehversuche auf der Klarinette.
Vom Tanzorchester zum Jodeln
Bald war Dölf Mettler mit mehreren Tanzorchestern unterwegs, an bis zu 90 Auftritten pro Jahr. Parallel dazu entwickelte er auch die Freude am Singen und Jodeln, und so wurde er Mitglied und später Dirigent in verschiedenen Jodelchören. Dadurch motiviert entstanden die ersten Kompositionen von Jodelliedern wie «Am Seealpsee», «E mol im Johr» oder «S’ isch Zyt i d’Berge». 1974 gründete er zusammen mit Kollegen die Hobbysänger Appenzell, welche er bis zum letzten Auftritt im Dezember 2012 leitete. Mit diesem kleinen, neunköpfigen Chor sang er auch schon früh Kompositionen ausserhalb der Jodel-Literatur.
Mehrfach ausgezeichnet
Seine musikalische Vielseitigkeit bewies Dölf Mettler auch als Dirigent der Singmeedle Appenzell oder des Männerchor Alpstee Brülisau. Diesen Chor dirigierte er 32 Jahre lang. Beim Schötze-Chörli Stein, hatte er 25 Jahre lang die Leitung inne.
Dölf Mettlers Kompositionen werden nicht nur im Appenzellerland, sondern in der ganzen Schweiz gesungen. Für sein grosses Wirken mit nationaler Ausstrahlung erhielt er im Jahr 1998 den Goldenen Violinschlüssel, die höchste Auszeichnung innerhalb der Schweizer Volksmusik.
Nebst seiner musikalischen Tätigkeit war Dölf Mettler ein begeisterter Jäger. Zudem war er landesweit bekannt als hervorragender Bauernmaler. Er verstarb am 15. Oktober 2015 mit 81 Jahren.