Ursprünglich stammt das Hackbrett sogar aus Persien. Erst mit den Fahrenden gelangte es auch zu uns in die Schweiz. Hier wurde es sehr schnell sehr populär und wurde eifrig gespielt – bis die Obrigkeit dazwischenfunkte, der ausufernde Tanzfeste und Alpstubeten ein Gräuel waren, das es zu unterbinden galt. Im Appenzell konnte sich die Tradition dennoch halten. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs geriet das Hackbrett beinahe in Vergessenheit. Heute ist seine Popularität wieder sehr gross.
Sturheit zahlt sich aus
Warum ausgerechnet das Appenzell vom Hackbrett-Schwund verschont blieb, hat laut Johannes Fuchs mehrere Gründe. Einerseits spielte die abgeschiedene geografische Lage der Region eine Rolle. Andererseits war wohl auch eine gewisse Appenzeller Sturheit der Obrigkeit aus der Stadt gegenüber sehr hilfreich.
Johannes Fuchs ist einer von gerade einmal drei Hackbrettbauern in der Schweiz. Das Handwerk erlernte er von seinem Vater. Ein eigentlicher Beruf sei es aber nicht. Auch wenn sich Fuchs heute vorwiegend dem Hackbrett widmet, ist er gelernter Möbelschreiner.
Dank Hackbrett weitgereist
Der gebürtige Appenzeller baut aber nicht nur Hackbretter, er repariert sie auch, hält Vorträge und ist Vize-Präsident des weltweiten Hackbrettverbands. Dadurch ist er auch schon weit in der Welt herumgekommen, aber auch als Hackbrettspieler selbst. Zahlreiche Autogramme prominenter Konzertbesucherinnen und -besucher erinnern noch heute daran.
Holz ist nicht gleich Holz
Der zweifache Familienvater stellte selber bereits unzählige Hackbretter her. Dabei schwört er auf Fichtenholz als Ausgangsmaterial. Die Bäume dafür sucht er selber aus und sie müssen verschiedene Kriterien erfüllen. So dürfen sie nur gefällt werden, wenn Mondstand, Sternzeichen und Jahreszeit optimal sind. Dies habe eine enorme Auswirkung auf den Klang seiner Instrumente, meint Fuchs. Jedenfalls sagt man, seine Instrumente müsse man viel seltener nachstimmen. So ist es denn auch wenig erstaunlich, dass zahlreiche prominente Hackbrettspieler wie Nicolas Senn auf Fuchs' Handwerkskunst zählen.