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Volksmusik Ruedi Roth und das Jodelmusical «Stilli Zärtlichkeite»

Drei ausverkaufte Vorstellungen und Standing Ovations: Das Jodelmusical «Stilli Zärtlichkeite» feierte Anfang Oktober einen durchschlagenden Premieren-Erfolg. Als Drehbuchautor und musikalischer Leiter freut sich insbesondere Ruedi Roth über die Lorbeeren.

Schweizer Musicals erweisen sich seit ein paar Jahren als wahre Publikumsmagneten. Das heimische Angebot wird nun durch eine einzigartige Produktion erweitert: ein Musical, in dem nur gejodelt wird. «Die Schweizer Jodelkultur hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt, auch junge Leute interessieren sich dafür», erklärt Ruedi Roth.

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Initiant des ersten Schweizer Jodelmusicals ist der Sensler Erwin «Buba» Bertschy, von dem auch die Geschichte zur Handlung stammt. Von der Idee begeistert, hat sich Jodel-Koryphäe Ruedi Roth dem Drehbuch und der musikalischen Leitung angenommen. Dieser Aufgabe hat er in diesem Jahr die meiste Zeit gewidmet. Tagelang feilte er am Spannungsboden mit guten Szenen- und Liederabfolgen.

Die Handlung

Dem Musical liegt die Sehnsucht nach Zärtlichkeit zugrunde. «Einige von uns bekommen sie nie, andere ab und zu, wieder andere empfangen sie im Überfluss», so Ruedi Roth.

«Stilli Zärtlichkeite» erzählt die Geschichte vom Waisenkind Sepp und seiner Liebe zu Annemarie, die aus einem streng katholischen Elternhaus stammt. Die junge Liebe wird früh auseinandergerissen und hinterlässt Spuren der Ungewissheit und Verbitterung. Nach 20 Jahren Trennung kommt es schliesslich zu einem Treffen mit Folgen...

Als Regisseur von «Stilli Zärtlichkeite» ist Peter Zimmermann verantwortlich, für die Choreografie Franziska Flückiger.

Der kleine Zeh eines Oscars

Zum Lebenslauf von Ruedi Roth passt das Jodelmusical ausgezeichnet. Der 52-Jährige zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit aus und durch seine Offenheit gegenüber neuen Ideen. Er leitet verschiedene Chöre wie den Jodlerklub Wattwil, das Heimetchörli Hemberg oder das Jodelchörli am Pfäffikersee.

Daneben hat er rund 20 Naturjodel und etwa 25 Jodellieder komponiert. Im Film «The Grand Budapest Hotel» ist ein Ausschnitt eines Naturjodels von Ruedi Roth zu hören, die gesamte Filmmusik von Alexandre Desplat wurde mit einem Oscar ausgezeichnet. «An diesem Oscar habe ich nur einen kleinen Anteil», meint Ruedi Roth bescheiden. «Mir gehört nur etwa der kleine Zeh.»

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