Stell dir vor, die Party des Jahres findet statt – aber du bist nicht eingeladen.
Andere würden jetzt beleidigt den Mittelfinger ausstrecken, nicht so Dabu Fantastic. Als der Zürcher Musiker nämlich letztes Jahr realisierte, dass er vergebens auf eine Einladung zum Virus Bounce Cypher wartet, schnappte er prompt seine Gitarre und teilte unseren Cypher-Hosts auf elegant-eloquente Art mit: Ihr habt mich nicht eingeladen!
«Cypher isch Jugendarbet, Integration»
In Sachen Integration gäbe es bis heute wenig effektiveres als Fussball und Hip-Hop, sagt uns Dabu am Telefon, als wir ihn auf eine Zeile in seinem Song ansprechen. «Cypher isch Jugendarbet, Integration», rappt Dabu im Video.
«Haha, da drückt der alte Lehrer in mir durch», lacht er. Aber er meint es durchaus ernst: «Wenn man sieht, wie viele Leute unterschiedlicher Herkunft da friedlich zusammenkommen... solange man fresh rappt, ist alles andere egal. Das finde ich schon sehr geil!»
Der Cypher ist geil, darum wäre er gerne auch schon letztes Jahr mit dabei gewesen. Dabu vermutet jedoch, dass er in der Szene zu wenig Hip-Hop-Credibility hat – was er auch verstehen könne, wenn man seine Musik von heute betrachtet.
Ich bin mehr beleidigt, wenn mich die Hip Hop-Community nicht anerkennt, als wenn ich von der Pop-Community nicht anerkannt werde.
«In meinem Selbstbild bin ich immer noch Rapper», sagt Dabu. Er habe seine Karriere mit straightem Hip-Hop begonnen, mittlerweile ist er mit seinem Projekt Dabu Fantastic aber im Pop angekommen. «Dieses Jahr habe ich erst recht gemerkt, dass ich in meinem Fremdbild kein Rapper bin – beziehungsweise nie einer gewesen bin.» Trotzdem trifft es ihn mehr, wenn ihn die Hip Hop-Community nicht anerkennt, als die Pop-Community.
Dabu am #Cypher17: Beats und Rap
Was kann man von Dabu am Cypher erwarten? Kommt er mit seiner Gitarre? «Ich werde einen Beat nehmen, den ich gemacht habe und werde drüber rappen. So wie ich es schon immer gemacht habe», verspricht er.