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Digital Drone Champions League: Die letzten Vorbereitungen des CH-Teams

Im Tennis ist die Schweiz Nummer 1 – dank Roger Federer. In der Drone Champions League könnte die Schweiz bald auch Nummer 1 sein – dank Timothy Trowbridge, einer der Hoffnungsträger der jungen Sportart der Renndrohnen.

Drone Champions League? Das ist die neue Formel 1 der Renndrohnen. Sie startete erstmals im Juni auf der Champs-Élysées in Paris mit über 100’000 Zuschauern. Die zweiten Rennen fanden in Vaduz statt, dann folgte Brüssel und ein stillgelegtes Salzbergwerk in Rumänien.

Finale in Berlin: Live

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Bei den Rennen der DCL sind tausende Zuschauer vor Ort und noch mehr sind im Live-Stream mit dabei. Die Rennen werden auf YouTube und Facebook übertragen.

Die vier Piloten des Schweizer Teams «FPVracing.ch» gehören zu den besten der neuen Sportart. In den ersten beiden Rennen lag das Team jeweils auf Platz zwei, dann aber nahm die Leistung ab. Es erinnert ein wenig an die Tragödien der Schweizer Fussballmannschaft, die in Welt- oder Euromeisterschaften zu Beginn meist hoffnungsvoll starten, dann aber enttäuschen.

Damit seinem Team das nicht passiert, hat Coach und «Renndrohnen-Stall»-Besitzer Marin Primorac ein intensives Training kurz vor dem Final verordnet. Es fand letzten Samstag in einer der Hallen des grossen Neubaus gegenüber dem St. Jakob-Park-Fussballstadion statt.

Hier lenkten die Piloten ihre Quadrokopter mit über 100 km/h durch den Parcours, der ein wenig an den Sportunterricht in der Primarschule erinnerte: Sprungkästen, Halbbögen und Stangen.

Das wirkt halsbrecherisch, doch die Piloten haben alles im Griff. Sie tragen eine Videobrille, auf der sie genau das sehen, was die kleine Kamera vorne in der Renndrohne in Echtzeit überträgt. Sie sitzen also quasi im Cockpit – daher rührt auch der Name First Person View-Rennen («FPV-Racing»).

Vier gegen vier in der «grossen Hitze»

Bei einer Challenge treten zuerst jeweils zwei Piloten aus gegnerischen Team gegeneinander an. Das ist eine sogenannte «Heat». Zum Abschluss einer Runde findet eine «Big Heat» statt, Team gegen Team. Dann flitzen acht Drohnen durch die Luft. Da ist eine Kollision schnell passiert, zum Sieg gehört deshalb auch eine gute Portion Glück. Anders ist das bei den Einzelwettkämpfen, bei denen das Können eines einzelnen Piloten ausschlaggebend ist.

Ein animiertes GIF: Timothy Trowbridge startet seine Drohne aus der Hand und fängt sie wieder ein.
Legende: Drohne fliegen ganz easy: Timothy Trowbridge. Reto Widmer / SRF

Dazu hat das Schweizer Team einen Star an Bord: Timothy Trowbridge. Er steht schon heute als einer der Gewinner der Drone Champions League fest – schliesslich hat er die meisten Einzelsiege in der Tasche und gehört zu den schnellsten Drohnenpiloten überhaupt.

Timothy fliegt noch keine zwei Jahre Drohnenrennen – viel länger gibt es die Wettkämpfe auch nicht. Seither übt er aber jeden zweiten Tag mehrere Stunden, im Sommer draussen, im Winter drinnen und am Simulator. Er sagt, es sei wie beim Autofahren: Zuerst muss man sich noch jeden Schritt überlegen, irgendwann läuft alles wie im Schlaf automatisch ab, die Profis sprechen von «Muscle Memory», die Steuerung der Drohne hat sich in den Muskeln verselbständigt.

Bei Timothy ist dieser Prozess schon so weit fortgeschritten, dass ihn andere Teams abwerben wollen. Anfragen habe er bereits erhalten. Jetzt konzentriert er sich aber erst einmal auf das Final in Berlin: Falls das Schweizer Team dort die Siegertreppe erklimmen kann, winkt den vier Piloten ein Preisgeld von 50’000 Euro.

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