«Pet-Flaschen, Glasflaschen, Fastfood-Verpackungen, aber auch Kleider und in letzter Zeit viele Schuhe, ich weiss auch nicht warum.» So beschreibt Thomas Leuzinger die «Müllhalde Autobahn». Der Leiter Betrieb der Firma NSNW AG beklagt sich bei SRF: «Wir haben immer mehr Abfall am Strassenrand.»
Nun will die Unterhaltsfirma Gegensteuer geben. Bisher haben die Putz-Equipen der Werkhöfe in Sissach, Oensingen und Schafisheim vier Mal pro Jahr eine grosse Reinigungstour entlang der Autobahnen durchgeführt. «Dafür sind 60 Mitarbeitende zwei Wochen lang unterwegs», beschreibt Leuzinger den enormen Personal- und Zeitaufwand. Doch das reicht nicht.
Problemfälle Kriegstetten, Rothrist, Aarau-Ost
«Vor allem bei Autobahneinfahrten gibt es zum Teil sehr viel Abfall.» So viel, dass es zusätzliche Reinigungstouren braucht. An mehreren Orten werden deshalb künftig regelmässig sechs oder sogar zehn solche Touren durchgeführt, wie Leuzinger erklärt. Als Beispiele für solche «Littering-Hotspots» nennt er die Einfahrten in Kriegstetten, Rothrist oder Aarau-Ost.
Weiterhin gilt: Wenn es an einem Ort besonders viel Abfall gibt und Meldungen darüber eingehen, dann rückt eine spezielle Putzequipe aus. «Interventionsreinigung» heisst das im Fachjargon von Thomas Leuzinger. Mit den regelmässigen Touren an neuralgischen Punkten hofft Leuzinger, dass er diese aufwändigen Interventionen reduzieren kann.
Pilotprojekt Oensingen: Littering-Plakat als Abfall-Magnet
Grundsätzlich hofft Leuzinger durch die erhöhte Putz-Aktivität auch auf eine präventive Wirkung. «Wenn sauber geputzt ist, dann ist vielleicht die Hemmschwelle grösser, seinen eigenen Abfall dort zu entsorgen», hofft der NSNW-Manager.
Gleichzeitig will Leuzinger auch sonst vermehrt auf Prävention setzen. Geplant sind Hinweistafeln gegen das Littering, die Unterhaltsfirma will im September auch am nationalen Aktionstag «Clean-Up-Day» teilnehmen. Allerdings: Die ersten Erfahrungen von Thomas Leuzinger sind eher gemischt. Ein Pilotprojekt in Oensingen ist nämlich gründlich gescheitert.
Dort hatte die NSNW AG eine Tafel errichtet. Darauf war zu lesen, wann die letzte Reinigung durchgeführt worden war. Sie hätte zum Nachdenken anregen sollen, diese Tafel. Doch sie tat offenbar das Gegenteil: «Die Leute haben sich leider einen Sport daraus gemacht, gerade an diesem Ort ihren Abfall hinzuwerfen», beklagt sich Leuzinger.
Sein schwacher Trost: «Immerhin hatten wir dann den vielen Abfall an einem Ort konzentriert und konnten ihn relativ leicht einsammeln.»