1984 war das Schweizer Volk bereit, für die Benützung der Nationalstrassen zu zahlen. Ein Jahr später wurde die Abgabe in Form einer 30-fränkigen Vignette eingeführt. Die Vignette nach dem Design vom Berner Grafiker Roland Hirter war die erste in ganz Europa. Nach ihrer Einführung in der Schweiz wurde dieses Abgabesystem in verschiedenen Ländern wie Österreich, Slowenien und Tschechien kopiert.
Nein zur 100 Franken-Vignette
Zehn Jahre nach dem befristeten Gesetzesbeschluss wurde der Preis der Vignette nach einer Volksabstimmung auf 40 Franken erhöht. Soviel kostet sie noch heute. Durch die grosse Finanzierungslücke im Strassenbau wurde 2013 eine Erhöhung auf 100 Franken diskutiert. Das Schweizer Volk lehnte den Vorschlag jedoch mit 60.5% Nein-Stimmen ab.
Ab 2019 wird der Strassenunterhalt voraussichtlich nicht mehr aus dem Geld der Vignette, der Mineralsteuer und den Mineralölzuschlägen finanzierbar sein. Die Diskussion um eine Erhöhung der Vignettenpreise ist daher noch nicht erloschen.
Nur Jahresvignetten
Neun Millionen Vignetten wurden im letzten Jahr verkauft. Das bedeutet Einnahmen von 360 Millionen Franken, wobei etwa ein Drittel auf das Konto von ausländischen Autofahrern ging. Unabhängig von der Distanz und der Dauer der Benützung, muss jeder Autofahrer auf Schweizer Nationalstrassen eine Jahresvignette kaufen. Somit wird die Mitfinanzierung aus dem Ausland gewährleistet. Die Erträge aus dem Vignettenverkauf kommen ausschliesslich dem Unterhalt, Betrieb und Ausbau der Nationalstrassen zugute.