Geschätzte 100 Tonnen Bienenlarven landen jedes Jahr im Abfall. Sie stammen von den sogenannten Drohnen – männliche Bienen, die nicht wie die Arbeiterinnen Pollen und Honig produzieren. Stattdessen ernähren sie sich davon, ohne dass sie für den Bestand des Bienenvolkes von Bedeutung wären.
Diese Schmarotzer befinden sich 24 Tage lang im im Larvenstadium und liegen eingeschlossen in den Waben. Weil die Bienendrohnen von der schädlichen Varoa-Milbe besonders oft befallen sind, schneiden die Imker die Drohnenlarven aus dem Stock und werfen sie fort. Dabei könnten wir sie als Nahrunsmittel nutzen.
Abfall mit viel Eiweiss und Vitaminen
«Die Nutzung der überzähligen Bienen vermindert unseren Abfall und liefert erst noch wichtige Proteine und Mineralstoffe», erklärt Insektenzüchter Daniel Ambühl gegenüber «Einstein». Er setzt sich dafür ein, dass Bienenlarven bald als Lebensmittel zugelassen werden. Derzeit sind die Chancen eher schlecht.
Im Juni hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen einen Entwurf für das neue Lebensmittelgesetzt vorgelegt. Darin sind drei Insektenarten zum Essen aufgeführt: die Grille, die Wanderheuschrecke und der Mehlwurm. Im Herbst wird über die Vorlage beraten.
Imker geben Larven ab
Verkaufen dürfen die Imker ihre Larven in naher Zukunft also nicht. Aber wer sie sich schon jetzt in die Pfanne werfen möchte, fährt am besten zum nächsten Imker und fragt, ob er ein wenig vom Drohnenlarven-«Abfall» geschenkt bekommt.