Über eine Brücke im Taminatal zwischen Pfäfers und Valens wird schon seit Jahrzehnten diskutiert. Nun soll sie endlich verwirklicht werden und die schwierige Erschliessung des Tals erleichtern. Bisher sind die beiden Talflanken von Bad Ragaz aus mit zwei Strassen erschlossen, und es gibt erst weit hinten im Tal eine Querverbindung über eine Staumauer. Zudem führt eine der Strassen durch ein ausgedehntes Erdrutschgebiet und musste immer wieder saniert werden. Die neue Brücke wird endlich eine dauerhafte und sichere Lösung für die Probleme bringen.
Wettbewerb mit 24 Brücken-Projekten
2007 schrieb der Kanton St. Gallen, in dessen südlichstem Zipfel das Taminatal liegt, den Wettbewerb für die Brücke aus. 24 Projekte wurden eingereicht und das beste in einem anonymen Verfahren ausgewählt: Die Jury-Mitglieder wussten nicht, von wem die Vorschläge stammten.
Den Zuschlag bekam das Projekt des renommierten deutschen Brückenbau-Unternehmens Leonhardt, Andrä und Partner. Für Ruedi Vögeli, Leiter Kunstbauten des Kantons St. Gallen, ist von dem Projekt überzeugt: «Die Brücke passt mit ihrer geschwungenen, feinen Form sehr schön ins Tamina-Tal. Gleichzeitig ist es eine robuste, eine dauerhafte Brücke. Das sieht man bei den Abmessungen. Sie stimmt für’s Auge – einerseits für mich als Statiker, aber auch für alle andern Betrachter.»
Der spektakuläre Bau des Bogens
Dieses Jahr werden die Zufahrtsstrassen zur Brücke und die Fundamente, die sogenannten Kämpfer, erstellt. 2014 beginnt die spektakulärste Bauphase. Das Herzstück, der Bogen mit seinen 265 Metern Spannweite, wird als Freivorbau errichtet: von beiden Talflanken her in Richtung Scheitelpunkt (siehe Animation). Der Bau der Brücke wird gut drei Jahre dauern. Sie soll im Sommer 2016 eröffnet werden.