«D'Schwiiz gwinnt de Eurovision Song Contest!», rief Kommentator Sven Epiney euphorisch, als Nemo nach bangen Entscheidungsminuten den ESC 2024 in Malmö für sich entschied. Seither ist Nemo bei diversen Pride-Festivals auf dem ganzen Kontinent aufgetreten (die Premiere passierte an der Zurich Pride), wurde in der alten Heimat gebührend von den Bieler:innen gefeiert und bespasst aktuell das Festival-Publikum. 2025 geht's sogar auf Europa-Tour.
Läuft also für Nemo. Doch nach dem ESC ist vor dem ESC: Die Arbeiten an der nächsten Ausgabe der weltweit grössten Musikshow haben längst begonnen. Dazu gehört auch die Suche nach dem 2025er Eurovision-Beitrag der Schweiz. Vom 8. August 2024 bis am 22. August 2024 hatten Künstler:innen, Produzent:innen und Songwriter:innen Zeit, ihre Lieder für den Eurovision Song Contest 2025 in der Schweiz einzureichen.
Die Upload-Phase ist beendet, danke für die vielen tollen Songs!
Die Reichweite
Speziell diesmal: Weil die Schweiz den ESC gewonnen hat, steht sie nächstes Jahr direkt im Finale – wie die sogenannten Big Five, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und das Vereinigte Königreich. Nicht nur deshalb ist eine Teilnahme am Wettbewerb höchst interessant, schliesslich schauten 2024 während den drei TV-Liveshows 163 Millionen Menschen zu – knapp 800'000 waren es alleine in der Schweiz.
Weitere 7,3 Millionen verfolgten das grosse Finale live auf Youtube, dazu schafften es die Posts mit dem Hashtag #Eurovision2024 auf üppige 6,5 Milliarden Views auf Tiktok. Kurz: Was am ESC abgeht, bekommen richtig viele Leute mit, eine grössere Plattform gibt's nicht.
Die Zahlen
Die Schweiz reitet seit fünf Jahren auf einer ungebrochenen ESC-Erfolgswelle: Luca Hänni (2019), Gjon's Tears (2020/2021), Marius Bear (2022), Remo Forrer (2023) und Nemo (2024) erreichten alle das Finale, Luca sicherte sich den vierten und Gjon den dritten Platz – und Nemo holte das Ding nun heim.
Entsprechend sind die Zahlen des 25-jährigen Musiktalents explodiert. Vor der Ankündigung, dass Nemo die Schweiz in Schweden vertreten wird, tummelten sich auf Instagram und Tiktok rund 17'000 respektive gut 4000 Follower:innen, heute sind es 450'000 beziehungsweise 680'000. «The Code» hat auf Spotify die 70-Millionen-Plays-Marke geknackt und Nemo selbst steht auf der Plattform bei 1,5 Millionen monatlichen Hörer:innen.
Klar, bei einem Sieg multiplizieren sich diese Zahlen um ein Vielfaches, aber auch Luca, Gjon, Marius und Remo freuten sich über in die Höhe schnellende Social-Reichweiten, Streams und Konzert-Bookings. Oder anders gesagt: Am ESC teilzunehmen, kann sich durchaus lohnen.
Der Selektionsprozess
Wie auch in den Jahren zuvor wird der Schweizer Beitrag in einem mehrstufigen Selektionsprozess durch Publikums- und Fachjurys bestimmt. Neben einer Schweizer Zuschauendenjury bestimmen in mehreren Auswahlrunden auch internationale Publikumsjurys mit, wer die Schweiz mit welchem Song am Heim-«Eurovision Song Contest» vertritt.
Die Zuschauendenjurys werden ergänzt durch eine 25-köpfige internationale Fachjury, deren Mitglieder ihre Expertise als Teil der jeweiligen Eurovision-Länderjurys schon unter Beweis gestellt haben. Den Selektionsprozess setzt SRF wie schon im letzten Jahr in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut YouGov Schweiz (ehemals Link) um.
Die Veröffentlichung
Song und Künstler:in werden dann Anfang 2025 bekanntgegeben.
Fragen? Unklarheiten?
Dann kontaktiere uns via Mail an esc@srf.ch.
Die Bewerbungen sind nicht öffentlich zugänglich. Worauf bei den eingereichten Songs geachtet wird und welche Bestimmungen gelten, steht im Reglement, das es hier in fünf Sprachen zum Download gibt:
Schweizer ESC-Reglement 2025
Die Auswahl sowie die Betreuung des Schweizer Acts am heimischen Eurovision Song Contest 2025 wird von SRF, RTS, RSI und RTR gemeinsam realisiert.