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Röbi Koller steht zwischen zwei grossen Luftballonen und lächelt in die Kamera.
Legende: Seit 18 Jahren macht Röbi Koller bei «Happy Day» Menschen glücklich, nun verabschiedet er sich offiziell. SRF/Dominic Steinmann

Letzte Sendung mit Röbi Koller «Durch ‹Happy Day› bin ich demütiger geworden»

Nach 86 Ausgaben und hunderten beschenkten Menschen verabschiedet sich «Happy Day»-Moderator Röbi Koller am 5. April 2025 vom Schweizer Fernsehen. Im Interview mit «Hallo SRF!» verrät er, wie es ihn selbst verändert hat, 18 Jahre lang Menschen glücklich zu machen.

Röbi, bald ist es so weit: Am 5. April nimmst du Abschied von «Happy Day». Mit welchen Gefühlen blickst du auf deine letzte Show?

Röbi Koller: Mit gemischten. Dass ich aufhören möchte, wusste ich schon länger, aber es wird plötzlich realer, fassbarer. Ich habe daheim einen Countdown gemacht mit den letzten zehn Sendungen und auf einmal merkte ich: Es sind nur noch drei, nur noch zwei. Jetzt nur noch eine. Aber ich freue mich auf mein letztes «Happy Day». Danach gibt es sogar noch eine «Röbi-Koller-Kultnacht» – unglaublich, damit hätte ich nie gerechnet. Eine schöne Wertschätzung, die ich dankbar annehme. Andererseits geht es ja in «Happy Day» nicht nur um mich, sondern vor allem auch um andere Menschen.

18 Jahre «Happy Day» mit Röbi Koller: 2007 bis 2015

Um Menschen, die sich oft in schwierigen Lebenslagen befinden. Hat die Sendung auch deine Perspektive auf dein eigenes Leben verändert?

Durch «Happy Day» bin ich demütiger geworden – ich habe dieses altmodische Wort noch gern: Demut. Nicht dass ich dadurch ein anderer Mensch geworden bin, aber mir ist bewusster, was für ein privilegiertes Leben ich führe. Die eigenen kleinen Probleme werden noch kleiner, wenn man sieht, was andere Menschen für Schicksalsschläge und Herausforderungen akzeptieren müssen.

Unsere Geschichten sollen so vielfältig sein wie das Leben.

«Happy Day» ist eines der erfolgreichsten Schweizer Unterhaltungsformate. Was macht die Sendung so besonders?

Für die Zeit, die sie geben, bekommen die Zuschauenden sehr viel: mindestens sechs berührende Geschichten von menschlichen Schicksalen, die auch in ihrem eigenen Umfeld passieren könnten. Was dabei viel ausmacht: Wir behandeln die Menschen mit Respekt. Wir sind nicht reisserisch, sondern erzählen wahre Geschichten – natürlich mit etwas Samstagabend-Zuckerguss drauf. Aber wir bleiben bei der Wahrheit. Und auch die Mischung ist wichtig: nicht nur traurige, sondern auch lustige Geschichten. Oder lustige Momente inmitten der Traurigkeit. Unsere Geschichten sollen so vielfältig sein wie das Leben. Dazu gehört auch die Balance zwischen den verschiedenen Wünschen. Und zuletzt gibt es da ja auch noch einen Moderator, der offensichtlich nicht alles falsch macht. (lacht)

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Ein letztes Mal dabei sein, wenn Röbi Koller live im Studio «Happy Day» moderiert:« Hallo SRF!» verlost exklusiv 1x2 Studioplätze für die Sendung am 5. April.

Das Verlosungsfenster ist geschlossen. Vielen Dank für Ihr Interesse!

Immerhin besteht die Sendung nun schon seit 18 Jahren: eine Zeitspanne, in der ein Mensch vom Säugling zum jungen Erwachsenen wird. Wie hat sich «Happy Day» im Laufe der Jahre verändert?

Das Konzept, mit dem wir angefangen haben, ist immer noch gleich. Es gab Aktionen, die nicht dauerhaft Teil der Sendung blieben, wie der Ferienflieger oder die Million, die wir während unserer Zusammenarbeit mit Swisslos verschenkt haben. Mit den Jahren sind wir als Team selbstbewusster geworden und haben auch etwas mit den Formen experimentiert – aber alles innerhalb des Rahmens der Sendung. Wenn ich jemanden aus dem Publikum heraushole, weiss der inzwischen natürlich, dass er jetzt überrascht wird. Da gibt es nicht unendlich viele Spielmöglichkeiten. Dennoch haben wir versucht, uns immer wieder neu zu erfinden – auch während der Pandemie. Jede Sendung fand statt: in einem Containerbau, ganz ohne Publikum, mit halb so viel Publikum, mit Abstand. Diese Konstanz spielt auch eine Rolle: 18 Jahre waren wir zuverlässig für die Menschen da.

Ich bin ein Live-Fernsehmensch.

Welche «Happy Day»-Erlebnisse bleiben dir besonders in Erinnerung?

Die Adoptionsgeschichten, bei denen wir im Ausland die leiblichen Eltern besucht haben. Weil man dabei mit den Protagonisten viel Zeit verbringt und die emotionale Entladung am Schluss so stark ist. Da passiert etwas, das einen auch selbst bewegt. Aber jede Geschichte hat ihren eigenen Reiz. Und es passieren auch live tolle Dinge. Ich bin ein Live-Fernsehmensch, ich habe die Sachen gern, die im Studio geschehen. Die vielleicht auch mal nicht hundertprozentig klappen, aber bei denen man den Kick hat: Das kannst du nicht nachher noch schneiden und korrigieren, sondern es passiert in genau diesem Moment.

18 Jahre «Happy Day» mit Röbi Koller: 2016 bis 2024

Mit dem Abschied von «Happy Day» gibst du auch deine letzte Moderationsrolle bei SRF ab und gehst offiziell in den Ruhestand. Hast du schon Pläne, was du mit deiner neu gewonnenen Freizeit anfangen wirst?

Ich würde eher sagen: Unruhestand. (lacht) Ich mache ohnehin noch andere Dinge, denn «Happy Day» war nie ein 100-Prozent-Job. Ich schreibe, bin Reisebegleiter, mache meine «Bob Dylan-Talks», bei denen ich mich vor Publikum mit Dylan-Fans austausche. Ich habe noch viel vor. Langweilig wird mir auch ohne «Happy Day» nicht.

Die letzte Sendung mit Röbi Koller wird am 5. April 2025 um 20.10 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt. «Happy Day» kehrt am 27. September 2025 aus der Sommerpause zurück – mit Gastgeber Nik Hartmann und Co-Moderatorin Kiki Maeder.

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