SRF: Monsieur Molière – Sie feiern bis heute grosse Erfolge mit Stücken über Ärzte: «Der eingebildete Kranke» oder «Der Arzt wider Willen» zum Beispiel. Was hat sie daran gereizt?
Molière: Zu meiner Zeit waren die Ärzte einfach nichts als Quacksalber! Mit Latein und Griechisch konnten sie um sich werfen, aber ihre Methoden! Stichwort Aderlass. Und das war noch das Harmloseste.
Wenn dich nicht die Krankheit umbringt, dann spätestens ihre Behandlung!
Super Satz!
Je sais, steht so auch in meinen Stücken. Und ich habe noch ein paar mehr von dem Kaliber rausgehauen. Par exemple:
Niemand stirbt hier ohne Rezept!
Sie haben sich ja ziemlich an den Ärzten aufgerieben ...
Ah oui ! 1673, da bin ich tatsächlich auch auf der Bühne gestorben, als ich ausgerechnet den eingebildeten Kranken gespielt habe.
Das ist tatsächlich zu gut – also excusez, natürlich nicht für Sie.
Pas de problème, wer so ausgeteilt hat wie ich, der kann auch einstecken.
Und wenn sie heute ein Stück schreiben könnten? Über die Corona-Pandemie!
Dann wäre es das völlig anders, bien sûr! Le progrès, la science, heureusement que ça existe ! Aber un faux médecin als Figur, also ein falscher Arzt: Einer, der aus der Krise Gewinn schlagen will, der zum Beispiel einfach gegen Geld Atteste ausstellt, dass man keine Maske tragen muss – das wäre doch eine Idee.
Stimmt, das ist eine gute I–
Und das ist erst der Anfang! Denn dann beginnt er, unsichtbare Masken verkaufen, inklusive Zertifikat!
Das ist wirklich–
Und vielleicht noch eine Figur – genau, eine Busfahrerin! Die nur eins will: Bus fahren. Aber da gibt es eine andere Sache, die will sie absolument nicht: die Maskenpflicht!
Würden Sie sich einfach über die Coronaskeptiker lustig machen?
Au contraire! In der pandémie mussten so viele Leute leiden: Menschen sind an Corona gestorben, des gens souffrent encore du long covid; et puis die Leute, die ihr Geschäft aufgeben mussten, junge Menschen, die ein Stück ihrer jeunesse verloren, etc. – c‘est tragique ! Aber wissen Sie, da kann Lachen helfen, herzlich lachen, als Katharsis, um dann irgendwann wieder nach vorne zu schauen.
Rire, c’est bon pour la santé.
Exactement. Ah! Jetzt habe ich es: «Die eingebildete Maske» – so würde ich das Stück nennen! Quel titre – n’est-ce pas?
Oui – ja! Aber das Stück gibt es schon.
Was?
Ja, als Hörspiel.
Als Hörspiel? Wo finde ich das? Wie kann ich das hören?
Grad hier:
Einfach so mit Kopfhörern? Wie praktisch. Ich bin auch nicht mehr so mobil, vous savez.
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Parfait! Merci beaucoup!
Merci à vous, Monsieur Molière!