Beethovens Erste. Vienna Calling.
Hart ist das Leben eines Freiberuflers. Rudolph Johann Joseph Rainer von Österreich – von Ludwig kurz Rainer gerufen – nimmt Klavierstunden bei ihm. Rainers Bruder Franz, der Kaiser, wünscht einen Auftritt von Ludwig. Das geht nicht gut aus. Werden Köpfe rollen?
Beethovens Zweite. You Say You Want A Revolution.
Ludwig träumt von Paris, er schwärmt für die Revolution und für Napoleon. Die süsse französische Pianistin Marie Bigot nimmt eine Einladung zur Spazierfahrt an. Dies erweckt die Eifersucht des Herrn Bigot. So wird das nix mit dem Revolutionstourismus.
Beethovens Dritte. L‘enfer, c‘est les autres.
Ludwig wird von Herrn Schnyder gestalkt, der Kompositionsunterricht will. Die Haushälterin Frau Schnaps verlangt ihr Geld. Ludwig hat keins. Frau Schnaps redet ihm ins Gewissen. Beide tauschen für einen Tag die Rollen, was zu völlig neuen Einsichten führt.
Beethovens Vierte. Noten und Nöte.
Ludwig wohnt in einer Männer-WG mit seinem Bruder und Manager Kaspar. Während Ludwig sich anschickt, die Grenzen der Sonatenhauptsatzform zu sprengen, bringt Kaspars kriminelle Ader das grosse Werk in Gefahr. Ludwig erwägt, ein unsittliches Angebot der Engländer anzunehmen.
Beethovens Fünfte. German Bromance.
Ludwig trifft im Kurhotel Beethoven zu Teplitz Goethe. Die beiden Titanen des deutschen Idealismus tauschen im heissen Schwefelwasser ihre Ansichten aus. Ludwig fällt vom Glauben ab, als sich Goethe als Celebrity-Jäger outet. Ausserdem ist der Dichter sowas von unmusikalisch.
Beethovens Sechste. Fidelio.
Ludwig wäre aufgeschmissen ohne die gute Nanette Streicher, Klavierfabrikantin, Geschäftsfrau und Mutter. Das Personal hat er vergrault, sein Aufzug ist eine Katastrophe und er fliegt aus seiner Wohnung. Beim Umzug gerät Ludwig in Bedrängnis und muss von Nanette aus dem Knast geholt werden.
Beethovens Siebte. A Man’s World.
Ludwig will neue Wege im Leben beschreiten. Bei einem nicht ganz geglückten Essen eröffnet er Grillparzer und Schuppanzigh im Freundeskreis seine Pläne für Beethoven 2.0. Als sie den gebührenden Ernst vermissen lassen, verlässt Ludwig die Männerrunde. Die beiden Zechbrüder machen sich ernsthaft Sorgen.
Beethovens Achte. Geschmackssache.
Widerwillig empfängt Ludwig seinen jungen Kollegen Rossini, nach dessen Melodien ganz Wien tanzt. Er tappt in Fettnäpfchen, die er noch gar nicht kannte. Auch ein Gespräch übers Essen bringt keine Einigkeit. Rossini verlässt die heruntergekommene Wohnung mit einem ganz schlechten Gefühl.
Beethovens Neunte. Apotheose.
In einer womöglich besseren Welt nimmt Ludwig an einem Abschlussfeedback teil. Zeit für eine finale Abrechnung auch mit uns, den Nachgeborenen. Schön, dass wir noch einmal drüber gesprochen haben!
Allein unter Wienern: Ludwig van Beethoven ist von Bonn nach Wien gezogen. Umgehend gerät der demokratisch gesinnte Rheinländer in Konflikt mit der k.u.k.-Wirklichkeit (Österreichisch-Ungarische Monarchie) und den Vorstellungen seiner Mitmenschen. Hin- und hergerissen zwischen seiner Ernsthaftigkeit und seiner sarkastischen Ader, stemmt sich Ludwig mit Händen und Füssen gegen die Begleiterscheinungen des Star-Daseins.
Diese Stimmen sind zu hören:
Im Mittelpunkt dieser Dramedy steht Beethoven, der Mensch. Als erster freischaffender Künstler der Geschichte hat er seine liebe Not mit adligen Mäzenen, lästigen gesellschaftlichen Verpflichtungen und dem Ansturm vorwiegend männlicher Groupies. Ein wiederkehrender Störfaktor ist ein hartnäckiger Schweizer Dilettant auf der Suche nach einem Kompositionslehrer.
Und so gestaltet es sich für den skrupulösen Tonsetzer äusserst schwierig, eine vernünftige Note zu Papier zu bringen, während er vom Trubel der multinationalen Kaiserstadt überrollt wird. Nur sein Willen, etwas Bleibendes zu schaffen, seine Liebe zur Welt und sein Freiheitsdrang retten Ludwig den Tag. Dabei wäre es so einfach: Alles was der arme Mann will, ist seine Ruhe.
Ein letztes Wort noch über das Personal: Es ist verheerend.
Mit: Christoph Maria Herbst (Ludwig van Beethoven), Sandra Kreisler (Erzählerin), Jürg Kienberger (Schnyder), Anikó Donáth (Frau Schnaps), Barbara Falter (Kaspar), Stefan Merki (Goethe, Vermieter), Helmut Berger (Rainer, Polizist), Gottfried Breitfuss (Schuppanzigh, Kaiser Franz), Martin Ostermeier (Grillparzer), Mona Petri (Marie Bigot), Barbara Horvath (Nanette) und Raphael Clamer (Rossini, Bigot).
Technik: Helge Schwarz und Basil Kneubühler
Musik: Christian Ludwig Mayer
Regie: Johannes Mayr und Ulrich Bassenge
Produktion: SRF/BR 2020
Dauer: 56’
Ich liebe Hörspiele ja sowieso – wie halte ich mich auf dem Laufenden?
Am besten abonniert man den Hörspiel-Newsletter: Die Tür zum grenzenlosen Hörvergnügen. Immer donnerstags in der Mailbox und man verpasst kein Hörspiel mehr. Hier geht's zur Anmeldung!
Von Dialekt-Hörspiel bis zum Experimental-Stück: Jede Menge Geschichten, die umtreiben und bewegen.
Um diesen Podcast zu abonnieren, benötigen Sie eine Podcast-kompatible Software oder App. Wenn Ihre App in der obigen Liste nicht aufgeführt ist, können Sie einfach die Feed-URL in Ihre Podcast-App oder Software kopieren.