«Die Zeit ist reif: für Erdbeeren»: Vor etwa einem Monat schaltete die Migros bereits ein Inserat, dass nicht nur bei den Bauern für rote Köpfe sorgte. Erdbeeren im Winter? Die Temperaturen damals knapp über dem Gefrierpunkt. 500g kosteten damals 2.60 Franken.
Jetzt setzt die Migros noch einen drauf: «Vitamine für nur 1 Franken», wirbt der Grossverteiler. Jede Woche gibt’s drei Sorten Früchte und Gemüse für nur einen Franken. Letzte Woche im Angebot: Erdbeeren.
Ein derart tiefer Preis wirft Fragen auf – wie ist das möglich? Und wie kann die Migros die Ware so billig importieren?
Migros erklärt Preis mit der Menge der Bestellung
Die Migros selbst verteidigt ihre Vorgehensweise: «Wir wollten nach Ostern nicht nur Schokolade, sondern auch frische Produkte zum halben Preis anbieten», sagt Mediensprecherin Martina Bosshard gegenüber «Kassensturz».
Der Tiefpreis käme nur Zustande, weil die Produzenten eine solche grosse Menge liefern konnten. «Mit Ostern haben die Produzenten sehr viele Erdbeeren produziert und waren froh über die Abnahme», argumentiert Bosshard. Wenn die Erntesituation schlecht gewesen wäre, hätten die Migros eine andere Frucht oder ein anderes Gemüse ins Angebotssortiment genommen.
Und wie steht es um die Nachhaltigkeit? Sie würde in allen Anbaugebieten eingehalten und kontrolliert, erklärt Bosshard. « Die Arbeitsbedingungen sind dieselben wie beim normalen Sortiment.» Und sobald Schweizer Erdbeeren auf den Markt kämen, würden im Laden die Preise angepasst.
Übrigens: Wer Schweizer Erdbeeren will, muss noch etwas Geduld haben. Im Mai gibt es die ersten Früchte aus dem sogenannten Tunnelbau, wo die Erdbeeren unter einer Plane heranwachsen. Die Erdbeeren aus dem Freilandanbau kommen etwa gegen Ende Juni in den Verkauf. Um die fünf Franken kostet das halbe Kilo.