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Bild 1 von 15. Langjährige Macher. Ueli Schmezer, Hansjörg Utz, Hans Räz und Urs P. Gasche vereint auf einem Foto von 1996. Seit 1996 ist Ueli Schmezer «Kassensturz»-Moderator. Bildquelle: Blick.
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Bild 2 von 15. Die Stimme. Seit der ersten Sendung am 4. Januar 1974 spricht Peter Kner die «Kassensturz»-Beiträge. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 15. Der Gründer. Medienpionier Roger Schawinski leitete den «Kassensturz» von 1974 bis 1976. Das Bild ist ein Screenshot des Trailers für die erste «Kassensturz»-Sendung vom 4. Januar 1974 am Flughafen Zürich-Kloten. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 15. Die erste Redaktion. Das Redaktionsteam 1974 mit Beat Regli, Walter Rüegg, Marianne Pletscher, André Francioli, Ruth Waldburger und Roger Schawinski (von links nach rechts). Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 15. Der zweite Redaktionsleiter. André Francioli leitete den «Kassensturz» von 1977 bis 1978 und war seit der Gründung dabei. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 15. «Kassensturz»-Redaktion singt Weihnachtslied. Im Dezember 1977 gibt die «Kassensturz»-Redaktion mit Peter M. Wettler (Bildmitte) den Zuschauerinnen und Zuschauern das Weihnachtslied «White Christmas» zum besten. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 15. Der Radio-Chef. Walter Rüegg, später Direktor von Schweizer Radio DRS, leitete den «Kassensturz» von 1979 bis 1980. Er war bereits bei der ersten Sendung 1974 dabei. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 15. Redaktor, Moderator und Redaktionsleiter. Peter M. Wettler stiess 1974 als Redaktor zum Kassensturz und leitete den «Kassensturz» von 1980 bis 1982 . Bildquelle: SRF.
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Bild 9 von 15. Redaktionsleiter und Moderator. Beat Hurni leitete die Sendung von 1982 bis 1986. Bildquelle: SRF.
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Bild 10 von 15. Sie prägten den «Kassensturz» . Urs P. Gasche, Hansjörg Utz und Hans Räz führten den «Kassensturz» lange Jahre. Urs P. Gasche und Hans Räz leiteten und moderierten die Sendung von 1986 bis 1996. Hansjörg Utz war Redaktionsleiter von 1996 bis 2005. Bildquelle: SRF.
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Bild 11 von 15. Mit Charme. Hans Räz befragt 1992 Erika Bertschinger alias Uriella in einem legendären Studiogespräch. Bildquelle: SRF.
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Bild 12 von 15. Seit 1996 das Gesicht der Sendung. Keiner moderierte den «Kassensturz» länger: Ueli Schmezer 2005 im Studiogespräch. Bildquelle: SRF.
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Bild 13 von 15. Brisante Studiogespräche. Moderatorin Kathrin Winzenriend befragt 2011 einen Coop-Vertreter zum Fleischsskandal. «Kassensturz» hatte aufgedeckt, dass Coop abgelaufenes Fleisch als Frischfleisch verkaufte. Bildquelle: SRF.
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Bild 14 von 15. Der heutige Redaktionsleiter. Seit 2005 ist Wolfgang Wettstein Chef des «Kassensturz». Bildquelle: SRF.
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Bild 15 von 15. Die Redaktion heute. Seit 2012 arbeiten «Kassensturz» und die Rediosendung «Espresso» zusammen und bilden die gemeinsame Konsum-Redaktion von SRF. Bildquelle: SRF.
«Kassensturz» feiert seinen 40. Geburtstag. Jetzt blickt die Redaktion zurück. Mit einer speziellen Sendung am 7. Januar 2014. Zudem präsentiert sie eine Serie, die Highlights, Skandale und grosse Konsumenten-Fallen aus 40 Jahren nochmals aufrollt. Redaktionsleiter Wolfgang Wettstein sagt zum Rückblick: «Unser Fundus ist riesig. Wir servieren einige Perlen.»
Kritik schon nach der ersten Sendung
Über 8000 Beiträge strahlte der «Ka ssensturz» in 40 Jahren aus. Zum ersten Mal flimmerte er am 4. Januar 1974 in die Schweizer Stuben. Er kam frech daher und stellte sich von Anfang an auf die Seite der Konsumenten.
Erster Redaktionsleiter war Medienpionier Roger Schawinski, damals 28 Jahre alt: «Die Idee für die Sendung kam mir in den USA, vom bekannten Konsumentenschützer Ralph Nader». Die Sendung war gemäss Schawinski völlig neu: «Ich wollte Wirtschaftsinformation von unten machen, aus Sicht der Konsumenten.»
Roger Schawinski 1973 im Moderationstest für die neue Sendung «Kassensturz»
Die neue Sendung kam an und erzielte sofort hohe Einschaltquoten. Bereits die erste Ausgabe machte Schlagzeilen: Der Reisebüroverband attackierte den «Kassensturz». Die Sendung hatte die Reisebüros kritisiert, weil sie in ihren Prospekten nicht auf Kerosinzuschläge hingewiesen hatten. Der damalige Preisüberwacher gab «Kassensturz» aber Recht und forderte die Reisebüros auf, die Zuschläge fortan korrekt anzugeben. Roger Schawinski leitete den «Kassensturz» bis 1976.
Regelmässige Enthüllungen
Auf ihn folgte André Francioli, der dem «Kassensturz» seit der Gründung angehörte. In seiner Zeit als Redaktionsleiter strahlte «Kassensturz» 1978 den aufsehenerregenden Ravioli-Test aus. Der Autor Oliver Affolter inszenierte den Beitrag als Agenten-Thriller und zeigte mit prägnanten Bildern, dass Büchsen-Ravioli auch unappetitliche Fleischbestandteile enthielten, sogar Schweineköpfe (siehe Perlen aus dem Archiv). Nach dem Beitrag brach der Umsatz der Büchsenravioli ein. Zwei Hersteller verlangten vom Schweizer Fernsehen Schadenersatz in Millionenhöhe. Ohne Erfolg, der Prozess endete fünf Jahre nach der Austrahlung mit einem Vergleich.
Der «Kassensturz» sorgte regelmässig für Enthüllungen, deckte Lebensmittelskandale auf und kritisierte Kartelle oder tierquälerische Produktionsmethoden. So wies die Sendung 1988 erstmals die Aufzuckerung von Schweizer Weissweinen nach, berichtete 1991 über überteuerte Autos oder zeigte 1999 in eindringlichen Bildern die Ferkelkastration ohne Betäubung. Von 1986 bis 1996 prägten Urs P. Gasche und Hans Räz die Sendung, als Redaktionsleiter und als Moderatoren. Von 1996 bis 2005 zeichnete Hansjörg Utz für den «Kassensturz» verantwortlich (siehe Bildergalerie mit Moderatoren und Redaktionsleitern).
Neuer Fleischskandal und Rekordbusse
Seit 2005 ist Wolfgang Wettstein «Kassensturz»-Redaktionsleiter. Bis heute rüttelt die Redaktion mit brisanten Geschichten die Öffentlichkeit auf. So deckte «Kassensturz» 2011 auf, dass Coop-Filialen regelmässig abgelaufenes Fleisch als Frischfleisch verkauften. 2010 zeigte die Sendung, wie BMW den Kauf von Neuwagen an Schweizer Kunden verweigerte. Aufgrund dieses «Kassensturz»-Berichts verhängte die Wettbewerbskommission (Weko) 2012 eine Rekordbusse von 156 Millionen Franken.
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Infolge der zunehmenden Globalisierung der Wirtschaft setzt die Sendung auf Reportagen aus dem Ausland und deckt vor Ort häufig Missstände auf: 2009 filmte ein «Kassensturz»-Team die weitverbreitete Kinderarbeit bei Kakao-Bauern in der Elfenbeinküste. 2008 brachte die Sendung eindrucksvolle Bilder von tierquälerischen Kaninchen-Mastbetrieben im Ausland.
Testidee: Kneifen Bademeister?
Regelmässig sorgte «Kassensturz» auch für Schmunzeln. Ab den 1990er Jahren prägte Komiker Beat Schlatter mit zahllosen Auftritten die Sendung mit. Für die Zuschauer war er aber mehr als nur der Komiker, der in der Sendung den naiven und treuherzigen Konsumenten zum besten gibt:
«Im Tram haben mich die Zuschauer angesprochen und mich um Rat bei ihrem Konsumärger gefragt», erzählt Schlatter. Der Komiker gibt der Sendung noch eine lange Zukunft. Die Geschichten würden nie ausgehen. Es gibt einen Test, den er besonders gerne in der Konsumentensendung sehen würde: Der «Kassensturz» soll Bademeister testen, schlägt er vor: «In welchen Badis reagieren die Bademeister gut, wenn ein Tester am Absaufen ist?». Als Testperson steht Schlatter zur Vefügung.