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Die Stimme von «Kassensturz»: Peter Kner, seit 40 Jahren dabei
Aus Kassensturz vom 07.01.2014.
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40 Jahre Kassensturz Die «Kassensturz»-Stimme: Peter Kner, seit 40 Jahren dabei

Alle grossen «Kassensturz»-Geschichten hat er mit seiner Art zu sprechen vollendet. Ob Ravioli-Test, Kristallzucker im Wein, die Geschichten um die selbsternannte Hellseherin und Heilerin Uriella – Peter Kners Stimme verlieh jedem Beitrag diesen besonderen «Kassensturz»-Klang.

«Hast Du Lust, für meine neue Fernsehsendung zu sprechen?» Peter Kner erinnert sich heute noch, wie ihm Roger Schawinski in der Kantine des Schweizer Fernsehens diese Frage zurief. Es war kurz vor Weihnachten im Jahr 1973. Die neue Sendung «Kassensturz» wollte sich anwaltschaftlich für die Anliegen der Konsumentinnen und Konsumenten einsetzen. Klar war der damals 34-jährige Schauspieler und Sprecher aus Hamburg bei diesem ambitionierten Projekt dabei.

40. Jubiläum

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«Kassensturz» feiert seinen 40. Geburtstag. Alle Artikel zum Jubiläum und alte Film-Beiträge auf der Jubiläums-Webseite.

Damals konnte er nicht ahnen, welche Konsequenzen diese Zusage in den nächsten vierzig Jahren für ihn haben würde: nur noch Ferien im Sommer, nie enden wollende Kritik, aber auch immer wieder das Gefühl, etwas Sinnvolles, Wichtiges zu tun. Peter Kner spricht auch nach vierzig Jahren «Kassensturz» mit Leidenschaft, wenn es um die Sache der Konsumentinnen und Konsumenten geht.

Für jeden Beitrag der richtige Ton

Ihre Aufgabe sieht die Stimme des «Kassensturz» bescheiden als eine dienende: «Ich bemühe mich, so viel wie möglich davon rüber zu bringen, was die Journalistin oder der Journalist mit Recherchen, Interviews, Dreharbeiten und Schnitt erarbeitet hat, damit beim Publikum die Aussage auch ankommt.»

Sein riesiges Repertoire an sprecherischen Tonarten von beissend bis einfühlsam hat ihm besonders in der ersten Zeit des «Kassensturz» zuweilen unangenehme Kritik eingebracht. So zitierte ihn ein Fernsehdirektor zu sich und forderte ihn auf, neutraler zu sprechen: «Ich solle mir ein Beispiel am Tagesschau-Sprecher nehmen, der die Texte so schön neutral lese», erinnert sich Peter Kner. Als er der Redaktion von diesem Chefgespräch erzählte, war diese entsetzt und bestand auf der Vielfalt seiner Sprecherkunst.

Dass die Redaktion voll hinter ihm steht und er hinter ihr, daran hat sich in den letzten vierzig Jahren nie etwas geändert. «Diese Klarheit ist eine Voraussetzung, wenn man sich so entschieden auf die Seite der Konsumentinnen und Konsumenten stellt wie wir», betont Peter Kner. «Wir gehen gegen Betrüger vor, die andere ausnützen, entlarven nutzlose Produkte, die von den Herstellern gross gefeiert werden, sind mit der Pharmaindustrie und den Versicherungen immer wieder im Clinch und Umwelt- sowie Tierschutz waren uns von Anfang an ein Anliegen.» Dies seien alles Themen, die das Publikum und ihn persönlich sehr bewegten «und deshalb engagiere ich mich natürlich gerne dafür».

Der «Kassensturz»-Ton schreckte auf

Für den allerersten «Kassensturz» vom 4. Januar 1974 hat Peter Kner den Trailer schon im für den «Kassensturz» typischen Tonfall gesprochen. «...mit dem Charterflug in die Ferien – 1974 können Sie böse Überraschungen erleben....» als Peter Kner den allerersten «Kassensturz»-Trailer nach vierzig Jahren wieder ansieht, muss er lachen: «Damals verwendeten wir den Ton dieses Trailers auch für die Radioankündigung. Im Radio war ein braver, ruhiger Tonfall üblich und als ich mich plötzlich mit dieser lauten, leidenschaftlichen Stimme hörte, zuckte selbst ich zusammen.» Die Trailer wurden von da an in einer dezenteren Version speziell fürs Radio aufgenommen.

«Die Themen der ersten Sendung sind ganz ähnlich wie die heutigen, das ist ja verrückt», staunt Peter Kner beim Betrachten des ersten «Kassensturz»-Trailers.

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Kassensturz-Beitrag von 1976: «Henniez»-Wasser
Aus Kassensturz vom 07.01.2014.
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Eine Geschichte ist Peter Kner besonders in Erinnerung geblieben. 1976 deckte «Kassensturz» auf, dass das Mineralwasser Henniez nicht gesünder ist als Leitungswasser. Und dies, obwohl der Hersteller auf der Etikette zahlreiche Heilversprechen formulierte.

«Henniez war damals so populär, dass der Name als Synonym für Mineralwasser verwendet wurde: «‘I hätt gern es Henniez‘ war der Standardsatz im Restaurant», erinnert sich Peter Kner. Der einfache Vergleich mit dem Wasser des Dorfbrunnens von Burgdorf und die unbeholfenen Ausreden der Hersteller und Ämter – dies ähnle auch heute noch den typischen Elementen eines «Kassensturz»-Beitrags.

Heute noch als Schauspieler auf der Bühne

Peter Kner war 1961 als Schauspieler nach Bern gekommen und hatte in den späten 60er-Jahren begonnen, für Fernsehsendungen zu sprechen. Auf der Bühne kann man ihn heute noch bewundern und auch der «Kassensturz» nutzte ab und zu für einen Beitrag seine schauspielerischen Fähigkeiten. In Schlieren wohnhaft, pendelt der verheiratete Schauspieler zwischen Zürich, Wien und anderen deutschsprachigen Städten.

Und jeden Dienstag kommt er ins Zürcher Fernsehstudio, um die neusten «Kassensturz»-Geschichten zu sprechen. Seit nunmehr vierzig Jahren. «Für mich ist es ein grosses Glück, dass das so zu Stande gekommen ist, damals vor vierzig Jahren in der Kantine», schwärmt er.

Peter Kner wird im Februar gleich nochmals feiern. Dann wird er nämlich 75!

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