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Als Grufti id Stifti: «Einer der besten Entscheide meines Lebens»
Aus Espresso vom 24.04.2019. Bild: SRF
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«Als Grufti id Stifti» «Einer der besten Entscheide meines Lebens»

Vor drei Jahren porträtierte das SRF-Konsumentenmagazin in der Serie «als Grufti id Stifti» Menschen, die als Erwachsene nochmals eine Lehre angefangen haben. Nun, nach drei Jahren, haben alle abgeschlossen.

Auch Maja Bleibler. Als knapp 60-Jährige gab sie ihren Job als Sozialarbeiterin auf und begann eine Lehre als Landwirtin. Heute arbeitet sie drei Tage die Woche auf einem Bio-Betrieb im Albulatal. Auf dem Tscharnerhof kümmert sie sich vor allem um die rund sechzig Kühe.

Die Lehre sei eine der anregendsten Zeiten ihres Lebens gewesen, sagt sie. Aber gleichzeitig auch eine der anstrengendsten. Seit sechs Jahren war sie nicht mehr in den Ferien. Schulisch sei es manchmal eng gewesen. Und auf dem Lehrbetrieb der schlimmste Moment? Das war, als sie einmal aus Versehen 200 Liter Milch die Güllegrube hinunterliess.

«Dem Kopf tat es gut»

Sie habe ein paar Mal mit dem Gedanken gespielt, alles hinzuschmeissen. Doch dann habe sie wissen wollen, ob sie’s schaffe oder nicht. Einfach sei es nicht immer gewesen: «Ich musste in eine total andere Welt eintauchen, musste Sachen lernen, die ich nie gedacht habe, dass ich sie lernen muss… aber meinem Kopf tat das gut», sagt die ehemalige Stiftin.

Nach dem Lehrabschluss 2016 suchte sie sich einen Job. Und fand ihn in Alvaneu auf dem Tscharnerhof, einem Bio-Bergbauernhof. Drei Tage arbeitet sie hier in den Bergen, die restliche Zeit verbringt sie immer noch in der Stadt bei ihrem «Brotjob». Familie Tscharner bereut den Entscheid nicht, eine so «alte» Lehrabgängerin eingestellt zu haben. Jemand, der so spät noch etwas Neues wage, sei flexibel, habe Pfupf, «und so jemanden kann man überall gut brauchen.»

Maja Bleiblers Porträt aus ihrer Lehrzeit (2016):

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«Der Wechsel hat sich gelohnt»

Und was hat sich im Leben von Maja Bleibler durch die späte Lehre verändert? Sie sei flexibler geworden, fitter und gesünder, und am wichtigsten: Sie habe einen Job, der ihr Spass mache. «Ich muss nicht warten bis ich pensioniert werde und bis dahin etwas tun, das ich eigentlich nicht mehr gerne mache.»

Ihr Arbeitgeber, Risch Tscharner, bewundert Menschen, die als Erwachsene noch eine Lehre anfangen: «Absolut mutig, aber es kann sich wirtschaftlich auch nicht jeder leisten.»

Hätte es auch schieflaufen können? Ja, sagt Maja Bleibler: «Ich wusste nicht, auf was ich mich einlasse. Es hätte sein können, dass es mit den Lehrern nicht geht. Dass ich den Schulstoff nicht kapiere.» Heute ist sie 63 Jahre alt. Viele ihrer Freunde und Bekannten werden gerade pensioniert. Sie aber hat sich noch einen Traum erfüllt. Ihr Fazit: «Wenn man eine Stelle aufgibt, Sicherheit aufgibt, kann das schwierig sein. Aber wenn man einen Traum hat und sich verändern will, dann sollte man es wagen.»

«Espresso»-Serie:

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Vor drei Jahren porträtierte «Espresso» über 40-jährige Hörer, die beruflich nochmals ganz vorn begannen – mit einer Lehre. Was ist aus ihnen geworden?

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