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«Espresso Aha»: Wie berechnet man den Sonnenschutzfaktor?
Aus Espresso vom 25.07.2016. Bild: Colourbox
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«Espresso Aha!» Auf den Sonnenschutzfaktor alleine kann man sich nicht verlassen

Je höher der Schutzfaktor einer Sonnencreme, desto besser ist die Haut geschützt. Der Faktor gibt an, um wie viel länger man sich mit Schutz der Sonne aussetzen kann, als ohne. «Espresso Aha!» erklärt, wie der Schutzfaktor berechnet wird und warum man sich nicht unbedingt darauf verlassen kann.

Die Haut jedes Menschen hat eine individuelle Eigenschutzzeit. Bei Personen mit heller Haut beträgt diese zwischen 10 und 20 Minuten. Danach droht ohne Sonnencreme ein Sonnenbrand. Der Sonnenschutzfaktor verlängert diese Zeit um den angegeben Faktor. Ein Beispiel: Eine sehr hellhäutige Person könnte demnach mit Faktor 30 rund 300 Minuten an der Sonne sein (30 Mal 10 Minuten).

«Nicht auf Taschenrechner und Stoppuhr verlassen!»

Diese Berechnung führt allerdings in die Irre. Daniel Storch vom Bundesamt für Gesundheit BAG sagt, dass man sich nicht darauf verlassen sollte: «Es gibt viele weitere Faktoren. Sie schwitzen, gehen baden, bewegen sich. Der Sonnenschutzfaktor sagt im Endeffekt nichts darüber aus, wie lange Sie sich an der Sonne aufhalten können.»

Auch Beat Müller von Steinfels Swiss, dem Hersteller von «Sherpa Tensing», warnt davor, Sonnencreme mit dem Taschenrechner und der Stoppuhr einzusetzen: «Bei intensiver Sonne und heller Haut sollte der Faktor möglichst hoch sein, auch bei Kindern sollte ein hoher Faktor wie 50 oder 50+ eingesetzt werden.» Erst bei bereits gebräunter Haut kann der Faktor 30 oder sogar 20 genügen.

Beim Baden geht ein grosser Teil des Schutzes verloren

Es gibt zwar wasserfeste Sonnencreme, die einem auch im Wasser schützen kann. Beim Baden und insbesondere beim Abtrocknen danach geht jedoch ein grosses Teil des Schutzes verloren und man sollte sich erneut eincremen. Dies um die Haut erneut vor unangenehmen Überraschungen zu schützen.

Physikalische und chemische Stoffe sorgen für Schutz

Für den Schutz sorgen verschiedene Stoffe, die der Sonnencreme beigefügt werden, sogenannte UV- Filter. Daniel Storch vom BAG erklärt, dass es grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Filtern gibt: «Physikalische Stoffe wie zum Beispiel Titanoxid reflektieren die UV-Strahlung, sodass sie nicht durch die Haut dringt. Chemische Stoffe nehmen die Strahlung auf und wandeln sie in Wärme um.»

Je nach Hersteller und erwünschtem Faktor werden die Stoffe in der Sonnencreme kombiniert, um den Schutz zu erreichen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, wird in spezialisierten Labors an Probanden getestet. Dabei werden Hautpartien mit und ohne Sonnencreme mit künstlichem Sonnenlicht bestrahlt. Dann wird gemessen, wie lange es bis zur Rötung dauert.

Zu wenig und zu viel Sonnencreme kann schaden

«Espresso Aha!»

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Bei diesen Tests wird laut Beat Müller von Steinfels Swiss eine relativ hohe Menge an Sonnencreme aufgetragen. Um den auf der Verpackung der Sonnencreme angegebenen Schutz zu erreichen, sollte man für den ganzen Körper eines erwachsenen Menschen 36 Gramm Sonnencreme verwenden, dies entspricht etwa drei Esslöffeln.

Viele Leute verwenden weniger und schützen sich so unzureichend. Eine Studie von letztem Jahr hat aber gezeigt, dass auch zu viel Sonnencreme schädlich sein kann. Dies, weil UV-Filter wie Ethylhexylmethoxycinnamat (EHMC) und Octocrylen darin enthalten sind. Octocrylen steht im Verdacht, Allergien auszulösen, EHMC hat eine hormonaktive Wirkung. Weitgehend unbedenklich ist demnach jedoch der häufig verwendete Stoff Butylmethoxydibenzoylmethan. Die verwendeten Stoffe müssen auf der Sonnencreme deklariert sein.

Tipps:

Ein Beispiel: Helle Haut kann sich ohne Sonnenschutz bereits nach 5 Minuten röten. Sonnencreme mit Faktor 20 verlängert diese Zeit um den Faktor 20, bietet also theoretisch Schutz für 100 Minuten. Besser aber höheren Faktor verwenden und vorher schon in den Schatten.
Kaufen Sie Sonnenschutz nach Ihrem Hauttyp: Je heller die Haut, umso höher sollte der Faktor sein. Wer trockene Haut hat, sollte fettige Creme bevorzugen, wer zu Pickeln neigt, kann es mit einem trockenen Gel probieren.
Auch Kinder sollten einen hohen Sonnenschutz auftragen, da ihre Haut besonders empfindlich ist. Noch besser ist für sie ein textiler Sonnenschutz (Hütchen, T-Shirt, etc.)
Für Babys und Kleinkinder keine Sprays verwenden, weil sie das Produkt einatmen können.
Tragen Sie grosszügig auf: Ein Erwachsenenkörper benötigt ca. drei Esslöffel Sonnenschutzmittel.
Cremen Sie sich mehrmals täglich ein, vor allem nach einer Erfrischung im kühlen Nass. Das gilt auch für wasserfesten Sonnenschutz.
Übrigens: Spezielle Cremes fürs Gesicht sind kosmetischer Natur (Bsp. Kein Glänzen, etc.) Aus ärztlicher Sicht kann die Sonnencreme für den Körper auch fürs Gesicht verwendet werden.

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