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Essen & Trinken Chäschüechli-Degustation: Wo bleibt der Käsegeschmack?

Von zehn degustierten Chäschüechli überzeugte kein einziges, sechs wurden gar mit ungenügenden Noten bewertet. Das Hauptproblem der Tiefkühl-Happen: Die Jury vermisste den Käse.

Chäschüechli aus dem Tiefkühler sind jederzeit zur Hand, wenn überraschend Gäste vorbeikommen. Oder wenn der Apéro wenig Aufwand verursachen soll. Zusammen mit Schinkengipfeli gehören sie zu den beliebtesten Apéro-Gebäcken der Schweiz.

«Kassensturz» schickte zehn Tiefkühl-Chäschüechli der Grossverteiler in die Degustation. Eine fünfköpfige Fachjury prüfte sie kritisch mit ihren Sinnen und bewertete sie systematisch auf einem Fragebogen. Fazit: So richtig überzeugen konnte keines der Tiefkühl-Chäschüechli.

Testtabelle

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Die detaillierten Testresultate finden Sie hier .

Wässrig, gummig und zäh mit Kartongeruch

Weder Teig noch Füllung gaben Anlass zur Freude. «Wässrig», «zäh», «gummig»: Diese Adjektive notierte die Jury für mehrere Chäschüechli. Ebenfalls wenig schmeichelhaft: Einigen Apéro-Happen wurde ein «Kartongeruch» attestiert. Doch die Hauptkritik drückte ein Jury-Mitglied am prägnantesten mit der Frage aus: «Wo bleibt der Käse?» Käsearomen wurden bei allen Chäschüechli schmerzlich vermisst.

Wenig Käse aus Kostengründen?

Zwei Chäschüehli erreichten beim Kriterium «Duft/Aroma/Geschmack» immerhin eine genügende Note: Das zweitplatzierte M-Classic sowie der Testsieger von Denner. Doch auch diese beiden konnten mit ihrem Käsegeschmack die Jury nicht richtig überzeugen. Ihr Verdacht: Die Hersteller sparen bei der Menge und der Qualität des Käses in der Füllung.

Die Jury

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  • Marilena Sigrist: Führt das Kochstudio Kochwerk in Luzern
  • Werner Hürlimann: Bäckereifachschule Richemont in Luzern
  • Hans Preisig: Käsespezialist von Käse & Wein, Richterswil
  • Stefan Böni: Käser und Käse-Sommelier, Gästehaus zum Tulpenbaum, Neubrunn
  • Josef Küttel-Camenzind: Hersteller der Gersauer Käsekuchen, Brunnen

Grosse Preisunterschiede

Am wenigsten kosten mit 73 Rappen pro 100 Gramm das letztplatzierte Chäschüechli «Gourmet und Snack» von Aldi (Gesamtnote 3,2) sowie M-Budget aus der Migros (Gesamtnote 3,7). Am teuersten ist «Bistro» von Dr. Oetker, das die Jury ebenfalls nicht überzeugen konnte (Gesamtnote 3,5). Mit 85 Rappen bzw. 87 Rappen pro 100 Gramm gehören der Testsieger (Denner) und das zweitplatzierte Chäschüechli (M-Classic) zu den günstigsten.

Keine Reklamationen

Die kritisierten Hersteller bedauern die schlechten Bewertungen. Sie hätten keine Reklamationen zu den Chäschüechli erhalten, nähmen aber die Resultate zum Anlass, das Apéro-Gebäck intern nochmals kritisch zu degustieren und sich allenfalls über Rezeptanpassungen Gedanken zu machen, schreiben einige Hersteller als Reaktion auf die Kritik.

Einfach schnell selber backen

Chäschüechli frisch selber backen ist übrigens keine Hexerei: Sie sind fast genauso schnell zubereitet wie tiefgekühlte und die Zutaten sind meistens zu Hause vorrätig: Eier, etwas Milch, Rahm oder Quark und Käse. Einfach ist es, wenn im Tiefkühler selbst gemachter oder gekaufter Teig bereit liegt. Mit etwas Übung ist während der Aufwärmzeit des Ofens das Muffinblech mit Teig ausgelegt sowie die Füllung gemischt und hinzugefügt.

So gelingt das Chäschüechli:

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  • Muffinblech mit Teig (Kuchenteig oder Blätterteig) auslegen.
  • 2 Eier, 2 dl Milch (mit Rahm wirds üppiger, mit Quark leichter, oder beides mischen) und mit ca. 300 g geraffeltem Käse mischen, nach Belieben mit Muskat, Pfeffer, etc. würzen und auf den Teig geben.
  • Im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad Ober- und Unterhitze 20 bis 25 Minuten backen. Werden mehrere Bleche gleichzeitig gebacken, empfiehlt sich Umluft.

So wurde degustiert:

Eine Köchin bereitete zehn Tiefkühl-Chäschüechli von Grossverteilern exakt nach den Angaben auf der Verpackung zu. Jedes der fünf Jurymitglieder degustierte von jedem Produkt ein frisch zubereitetes Chüechli, nur mit einem dreistelligen Zahlencode gekennzeichnet. Unter der Anleitung und Aufsicht des Sensorikers Patrick Zbinden bewertete die Jury systematisch auf einem Fragebogen die Kriterien «Aussehen», «Duft/Aroma/Geschmack» und «Textur/Konsistenz».

Tipps Tiefkühl-Chäschüechli:

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  • Auf den meisten Packungen empfehlen die Hersteller, die Chäschüechli gefroren in den kalten Ofen zu geben. So lässt sich unsachgemässes Auftauen vermeiden.
  • Produktionsleiter Philipp Lötscher von Jowa, der Herstellerin der Migros Chäschüechli, empfiehlt ausserdem, die Chüechli immer eingepackt im Tiefkühler aufzubewahren, damit kein Gefrierbrand entsteht.

Mehr zum Thema:

Video: Ein Einblick in die Jowa-Grossbäckerei, inklusive Tipp von Produktionsleiter Philipp Lötscher zum richtigen Einfrieren von Chäschüechli.

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