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Spezielle Abrechnungsmethode Datenpakete bei Salt mit kurzem Ablaufdatum

Um im Ausland mit dem Handy zu surfen, löst man beim Anbieter am besten ein Datenpaket. Wer ein solches bei Salt löst, sollte jedoch zuerst den Kalender konsultieren: Am 9. jeden Monats, genau um Mitternacht, laufen solche Pakete aus. Ungeachtet davon, wie viele Daten noch darauf sind.

Ein «Espresso»-Hörer auf Geschäftsreise in Prag hatte Anfang November bei Salt noch in der Schweiz eine Auslandoption gekauft. Dazu kaufte er vor Ort ein Datenpaket dazu. Als auch dieses an einem Abend aufgebraucht war, entschloss er sich, ein weiteres Paket zu lösen. So konnte er seine Mails weiterbearbeiten.

Datenpakete verfallen am Ende der Rechnungsperiode


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Am nächsten Tag wurde er stutzig: Die Auslandsdaten waren bereits aufgebraucht. «Das kann nicht sein», dachte sich der Geschäftsreisende und kontaktierte seinen Anbieter Salt. Dort bestätigte man ihm, dass er nur einen Teil der 100 Megabyte aufgebraucht hatte. Trotzdem hatte er keine Daten mehr zur Verfügung – weil er das Datenpaket am 9. November gekauft hat.

Der Rechnungszyklus für Abonnemente von Salt dauert vom 9. Jeden Monats bis am 10. des Folgemonats. Daran gekoppelt sind auch Auslandoptionen und Datenpakete, die dazu gekauft werden können. Datenpakete sind jedoch nur bis zum Ende der Rechnungsperiode gültig, also nur bis am 9. des Monats um Mitternacht. Danach verfallen die Daten.

Bei der Konkurrenz sind Datenpakete immer 30 Tage lang gültig


Oliver Zadori vom Vergleichsdienst Dschungelkompass wundert sich seit Jahren über die Praxis von Salt: «Die anderen Anbieter rechnen vom ersten bis zum letzten Tag des Monats. Datenpakete sind zudem 30 Tage lang gültig, ab dem Tag, an dem man ein solches Paket löst.» Bei Salt sind Datenpakete jedoch nur 30 Tage lange gültig, wenn man sie am 10. eines Monats löst.

Der «Espresso»-Hörer hat neun Franken investiert, der Verlust hält sich also in Grenzen. Wer den Salt-Stichtag nicht beachtet, kann jedoch auch viel mehr Geld verlieren. Wer ausserhalb Europas nämlich bei Salt ein Gigabyte Daten kaufen will, muss knapp 400 Franken investieren. Geld, dass unter Umständen vergebens investiert wird.

Schon bei Orange galt die seltsame Praxis 


Salt erklärt auf Anfrage von «Espresso», dass man nur wenige Rückfragen von Kunden erhalte. Die Praxis sei seit mehreren Jahren in Kraft und werde den Kunden deutlich kommuniziert. Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» findet die Information auf der Website des Unternehmens jedoch ungenügend. Die meisten Salt-Kunden scheinen sich schlicht an die kundenunfreundliche Praxis gewöhnt zu haben.

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