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«Ferien ohne Ärger» Die neun wichtigsten Fragen zum Feriengeld

Landeswährung oder Schweizer Franken? Kredit- oder Debitkarte? Lohnt sich ein Eurokonto? Und: Welche Auswirkungen hat der Brexit auf das Ferienbudget? «Kassensturz» hilft gegen unnötige Gebühren.

1. Was ist klüger beim Geldbezug am Bancomaten: Abrechnung in Schweizer Franken oder in der Landeswährung?

Es sieht zwar praktisch aus, wenn der Betrag direkt in Schweizer Franken angezeigt wird. Das kostet jedoch oft mehr als 3 Prozent an Extra-Gebühren, welche die Zahlungsabwickler für sich abzweigen. Darum gilt die Faustregel: Beziehen Sie im Ausland nie Geld in Schweizer Franken.

2. Beim Bezahlen mit der Kreditkarte im Hotel oder in Geschäften kommt oft die Frage: Franken oder Währung des Ferienlandes. Was kostet weniger?

Vergleichstabelle
Legende: Bezug in Landeswährung im Vergleich in Schweizer Franken. SRF

Der von vielen ausländischen Finanzinstituten verrechnete Umrechnungskurs von Lokalwährung in Schweizer Franken ist häufig deutlich teurer und wird deshalb nicht zu Unrecht als Touristenfalle bezeichnet. Deshalb sollte man auch in diesem Fall in der Landeswährung bezahlen. Beschaffen Sie sich bei häufigen Auslandreisen eine günstige Kreditkarte für die Auslandnutzung. Die Unterschiede zwischen den Kreditkarten sind markant.

3. Lohnt sich der Bargeldbezug mit der Kreditkarte am Bancomaten?

Mit Kreditkarten sollten Sie wenn möglich nie Bargeld beziehen, sondern immer die Debitkarte – also zum Beispiel die Maestro, V-Pay oder Postfinance-Karte – benutzen. Das gilt im In- und Ausland. Die Kreditkarte ist für Bargeldbezüge häufig mehr als doppelt so teuer.

Im Ausland zahlen Sie mit der Kreditkarte in der Regel bis 4 Prozent Gebühren und mindestens 10 Franken für Bargeldbezüge, dazu kommen weitere Bearbeitungs-Gebühren für Fremdwährungen. Bargeldbezug mit der Debitkarte kostet in der Regel 5 Franken, manchmal zusätzlich 0.25-0.5 Prozent.

4. Was ist günstiger: Debit- oder Kreditkarte in Hotel oder Geschäften?

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Im Ausland gilt die Faustregel, dass für kleinere Beträge von 100 bis 200 Franken die Zahlung per Kreditkarte die günstigere Lösung ist. Bei höheren Beträgen die Debitkarte. Aber im Gegensatz zu den Bargeldbezügen sind hier die Unterschiede weniger gross und variieren je nach Anbieter.

5. Bargeldkauf: In der Schweiz oder im Ferienland?

Für Hauptwährungen wie den Euro oder Dollar ist der Unterschied nicht so gross, ob sie die Währung bereits in der Schweiz bei der Hausbank am Schalter (Dollar) oder Bancomaten (Euro) oder dann erst im Ausland beziehen.

6. Wie verhält es sich bei exotischeren Währungen wie etwa dem Thailändischen Bath?

Bei Nebenwährungen fahren Sie häufig günstiger, wenn Sie das Geld erst im Ferienland beziehen. Sonst kann es sein, dass sie je nach Schweizer Bank und Währung bis zu 20 Prozent mehr zahlen, weil die exotischen Währungen weniger gut verfügbar sind.

7. Ist es ratsam bei freistehenden Bancomaten, die physisch nicht bei einer Bank stehen, Geld zu beziehen?

Es gibt Drittbanbieter wie Travelex, die mit ahnungslosen Touristen an Flughäfen und anderen stark frequentierten Plätzen mit happigen Extra-Gebühren ein Geschäft machen. Verzichten Sie auf Bargeldbezügen bei solchen Drittanbietern und halten Sie sich an die offiziellen Bancomaten.

8. Lohnt sich eine Kreditkarte in Euro für Ferien in Europa?

Ein Eurokonto mit einer Kreditkarte in Euro kann sich für Personen lohnen, die sehr häufig im Euro-Raum unterwegs sind. Sie können so bei Kreditkarten-Zahlungen die teuren Fremdwährungsgebühren vermeiden. Wenn Sie aber nur ab und zu in Europa in die Ferien gehen, lohnt sich ein extra Euro-Konto mit einer Euro-Kreditkarte kaum. Schliesslich fallen auch Konto- und Kartenführungsgebühren an.

9. Welche Auswirkungen hat der Brexit auf das Feriengeld?

Zur Zeit ist der Franken wieder stärker, das heisst Sie bekommen etwas mehr Feriengeld in Euro und Pfund für Ihren Franken. Das kann aber für andere Währungen anders aussehen.

Wie sich die Wechselkurse entwickeln, ist jedoch spekulativ. Gerade in volatilen Zeiten hinken die Kreditkartenfirmen übrigens häufig etwas hinterher, bis sie Währungsvorteile weitergeben.

Antworten von Benjamin Manz, Geschäftsführer des Online-Vergleichsdiensts moneyland.ch.

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