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Digitalradios im Test: Der Klang lässt zu wünschen übrig
Aus Kassensturz vom 03.04.2018.
abspielen. Laufzeit 9 Minuten 26 Sekunden.

Gadgets & Elektronik Digitalradios im Test: Der Klang lässt zu wünschen übrig

DAB-Plus-Radios versprechen bessere Musikqualität. «Kassensturz» und «Saldo» haben acht portable Geräte mit Akku testen lassen. Die Ergebnisse sind nicht gerade berauschend: Die Hälfte fällt im Hörtest durch.

Mehr Freude am Radio hören dank digitaler Technik: Das lästige Rauschen soll wegfallen, die Musik in CD-Qualität erklingen und die Sendersuche einfacher werden. So zumindest wird DAB+ angepriesen.

Die Realität sieht aber ziemlich anders aus: «Kassensturz» und «Saldo» haben acht portable Geräte mit Akku von geschulten Ohren testen lassen.

Testtabelle

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Hier geht's zu den detaillierten Testresultaten.

Die meisten Geräte fallen beim Hörtest durch

Was die geschulten Experten des Testlabors zu hören bekamen, war kein Genuss. Beim wichtigsten Testkriterium, der Klangqualität, mussten sich die Radios in Klassik, Pop und Sprache beweisen. Der Hörtest fiel vernichtend aus. Die meisten Radios erfüllen die Erwartungen nicht – sie klingen flach, hohl oder dumpf, und bei allen ist der Bass zu schwach.

Tom Köhler, Testleiter beim Prüflabor Müller-BBM, hat für die Ursachen eine Erklärung: «Zum einen sind die geringen Volumen der Gehäuse verantwortlich.» Radios mit grösserem Gehäuse hätten zumindest das Potenzial, die Bässe besser wiederzugeben. «Zum anderen spielt die Qualität der Lautsprecher und die Elektronik eine Rolle.»

Zweimal «ungenügend» für die Migros

Das schlechteste Resultat im Klangtest erhält das Modell Dual DAB 15, etwas besser schneidet Daymond DAB-Plus ab. Diese beiden Radios sind auch spartanischer ausgestattet: Im Vergleich zu allen anderen Geräten im Test fehlt ihnen die Bluetooth-Funktion, sie können also nicht als Lautsprecher mit einem Smartphone eingesetzt werden.

Diese beiden Modelle sind insgesamt «ungenügend», immerhin sind sie die günstigsten im Test. Migros (M-Electronics) schreibt zu seinen beiden Modellen, man werde wegen der schlechten Resultate beim Klang «mit den betroffenen Lieferanten eine Neubeurteilung» vornehmen.

Teures «Schweizer» Modell enttäuscht

Im Kriterium Handhabung war das Modell Touring L «ungenügend»: Das Display ist schlecht ablesbar, es gibt keine Direktwahltasten und keinen Kopfhöreranschluss, auch keine Möglichkeit, den Klang einzustellen, ausserdem ist es mit seinen 2,5 Kilo sehr schwer. Dazu kommt auch noch, dass der Empfang bei keinem anderen Radio im Test schlechter ist. Im Klang hingegen erreichte Touring L das zweitbeste Resultat im Test.

Der Verkaufsleiter der Schweizer Entwicklerfirma erklärt die fehlenden Funktionen damit, dass man bewusst auf ein kompliziertes Menu verzichtet habe, um eine einfache Bedienung zu ermöglichen. Für das schwer ablesbare Display habe man sich aus Design-Gründen entschieden.

Akkulaufzeiten von 6 bis 24 Stunden

Alle Radios im Test können mit einem Akku betrieben werden. Bei den Modellen von Dual, Albrecht und Ruark muss er allerdings separat dazugekauft werden. Für ein portables Gerät ist das unbefriedigend, hält aber den Preis für jene Käufer tief, die das Radio stationär verwenden wollen. Denn ein guter Akku kostet locker ein paar Dutzend Franken.

Um die Akkulaufzeit zu ermitteln, überwachte das Labor die Radios mit einer Kamera. Sie hielt fest, wann die Geräte aussteigen. Dabei gab es grosse Unterschiede. Das schlechteste Gerät, Daymond, hat eine Akkulaufzeit von ungefähr 6 Stunden, beim besten, Albrecht, sind es 24 Stunden.

So wurde getestet

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Im Test waren acht DAB-Plus-Radios. Sie alle sind portabel und können mit wiederaufladbarem Akku betrieben werden. Da DAB-Radios viel Strom verbrauchen, ist der Betrieb solcher Radios mit Batterien nicht ideal. Die Geräte kosten zwischen knapp 100 und rund 400 Franken.

Durchgeführt wurde der Test im spezialisierten Labor Müller-BBM in München. Ein dreiköpfiges Expertenteam beurteilte die acht Geräte in verschiedenen Tests.

Die Kriterien:

  • Klangqualität: Die Experten bewerteten die Klangqualität in drei Kategorien: Pop, klassische Musik und Sprachbeiträge. Als Referenzgerät diente hier das beste Radio im Test, Ruark Audio. Um faire Bedingungen für alle zu schaffen, kontrollierte ein Messgerät die Lautstärke.
  • Handhabung: Die Experten nahmen die Radios in Betrieb und suchten Sender. Sie beurteilten die Menus und die Lesbarkeit der Displays und überprüften die Klangeinstellungen.
  • Empfangsempfindlichkeit: An sieben verschiedenen Empfangsstellen bewerteten die Experten den Empfang.
  • Störfestigkeit: Bis zu welcher Entfernung werden die DAB-Plus-Radios durch Handyanrufe gestört?
  • Akkulaufzeit: Wie lange senden die Radios mit den Akkus? Bei drei Geräten bezahlen Käufer die Akkus separat.
  • Standby-Energieverbrauch: Wie viel Strom (Leistung) verbrauchen die Geräte im Standby?

Pal von Tivoli Audio ist störanfällig

Neben Geneva schneiden drei weitere Radios mit Gesamturteil «genügend» ab. Beim Pure drückt die ungenügende Klangleistung auf den Notendurchschnitt. Schlechte Noten gibt es beim Pal+ BT von Tivoli Audio für die kurze Akkulaufzeit und dafür, dass sich das Gerät von Mobiltelefonen stören lässt. Das Albrecht-Audio-Radio erhält zwar die beste Teilnote bei der Handhabung, Schwächen zeigt das Gerät aber beim Klang von klassischer Musik.

Mit portablen Geräten sollte man im ganzen Haus Radio hören können. Bei der Empfangsempfindlichkeit zeigt sich jedoch: Nicht an jedem Standort ist Radio hören möglich, Betonmauern zum Beispiel halten die Radiosignale ab.

Ruark der klare Testsieger

Gute Noten im Test erhält das Digitalradio von Sony. Das Gerät gehört in fast allen Aspekten zu den besten. Das ergibt Gesamtnote 4,8. Ausgerechnet die Klangqualität ist aber mässig, Sony landet in diesem Kriterium auf dem mittelmässigen 4. Platz.

Testsieger ist das Modell von Ruark Audio – das teuerste Digitalradio im Test. Im Preis von 379 Franken eingerechnet ist der Akku im Wert von 80 Franken. Das Gerät bekommt bei der Tonqualität die beste Note und schneidet auch bei der Handhabung gut ab.

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