Die SIM-Karte leistete jahrelang gute Dienste. Nicht nur als Zugangsschlüssel zum Handynetz, sondern auch als Speicher für ein paar dutzend Telefonkontakte. Seit der Smartphone-Ära hat die SIM-Karte diese Speicherfunktion verloren, und als reiner Schlüssel schränkt sie Geräte-Entwickler ein, weil sie Platz braucht. Deshalb ist die Karte in den letzten Jahren immer mehr geschrumpft, bis zur aktuellen Nano-SIM, die nur noch aus dem Chip besteht. Kleiner geht nicht oder wenn, dann unsichtbar. Genau das ist die E-SIM, eine SIM-Karte, eingebaut («e» = embedded) im Gerät direkt vom Hersteller.
So funktioniert die E-SIM
Auf der klassischen SIM-Karte sind Abo-Informationen, Rufnummer usw. enthalten. Bei der E-SIM werden diese Infos nachträglich auf das Gerät geladen vom Netzbetreiber. Um diese «Aktivierung» auszulösen, muss der Kunde einen QR-Code mit dem Smartphone fotografieren. Eine physische SIM-Karte benötigt er keine mehr.
Schon bald ist die klassische SIM-Karte also ein Relikt aus den Anfängen der Handyzeit – und wird ganz verschwinden.
Für Kunden besteht kein Handlungsbedarf
Die Handys der nächsten Generation(en) werden während der Übergangsphase noch ein paar Jahre zweigleisig fahren: Sie haben die E-SIM eingebaut, aber auch noch einen klassischen SIM-Karten-Einschub.
Die Vorteile der E-SIM:
- Kein Gefummel mehr am SIM-Schacht und mit Kartenhalterungen.
- Flexiblere und schnellere Abowechsel theoretisch innert Minuten: Der Handynetzbetreiber muss keine physische SIM-Karte mehr verschicken, bis ein neues Abo aktiv ist – ein QR-Code auf seinem Webshop genügt.
- Theoretisch kann der Benutzer auf eine E-SIM die Profile («virtuelle SIM-Karten») unterschiedlicher Anbieter speichern, also zum Beispiel auch von ausländischen Handynetzbetreibern. So ist es einfacher möglich, je nach Land oder Einsatzform (Telefonie/Daten) den günstigsten Anbieter zu wählen.
Mehr Flexibilität und Kontrolle auch für den Anbieter
Der Haken: Mit diesen Profilen wird die E-SIM zum neuen umfangreichen Verwalter für den Zugang zu Mobilfunknetzen. Genau das könnte dazu führen, dass die Anbieter nur ein aktives Profil pro E-SIM zulassen, die technische Möglichkeit für mehrere Profile also einschränken. Wer ein anderes Netz nutzen möchte, muss das Profil wechseln, was vom Aufwand her dann wieder etwa gleich mühsam ist, wie eine physische SIM-Karte auszuwechseln.
Das Thema E-SIM ist also auch aus Konsumentensicht noch ganz am Anfang und wird in den nächsten Jahren garantiert zu ein paar neuen Auseinandersetzungen mit den Netzanbietern führen.