Die Schweizer sind Weltmeister im Sammeln von Paninibildchen. Über zwei Millionen Alben und 300 Millionen Bildchen werden jeweils vor Fussball-Weltmeisterschaften und Europameisterschaften in Umlauf gesetzt.
In den 1970-er Jahren sammelten die Schweizer auch leidenschaftlich Sammelbilder der Wintersportler.
Das Konsumentenmagazin «Index 5 vor 12» bezeichnete es als «schamloses Geschäftemachen mit der Gutgläubigkeit und dem Sammeltrieb von Kindern.»
Vier Bilder mit Wintersportlern wie Bernhard Russi, Heini Hemmi oder Lise Marie Morerod kosteten damals 20 Rappen. Heute enthalten die Päckchen fünf Bilder und kosten einen Franken.
Doch der Kampf gegen das Geschäft mit den Sammelbildern war erfolglos.
Zwar verbündete sich die Stiftung für Konsumentenschutz mit der kritischen Radioredaktion und forderte eine Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb.
Die Verbraucherorganisation wollte eine KIage-Berechtigung in das Gesetz schreiben, um gegen eine bestimmte Verkaufspraxis vorgehen zu können.
Das Eidgenössische Justizdepartement lehnt die Forderung jedoch ab und warnte vor einer übertriebenen Bevormundung der Bürgerinnen.
Vom Flop zum Grosserfolg
Das italienische Familienunternehmen Panini verkauft die Fussball-Alben und Abziehbilder vor Welt- und Europameisterschaften mit den Gesichtern der Nationalspieler in mehr als 100 Ländern. Doch der Start 1958 war ein Flop.
Die Familie Panini, die in Modena einen Zeitungsstand betrieb, verkaufte Briefchen mit Bildern von Blumen aus aller Welt. Niemand interessierte sich dafür. Das änderte sich erst mit den Portraits von italienischen Fussballstars.
Seit der Fussball-WM 1970 in Mexiko floriert das Geschäft vor allem während Fussball-Endrunden. Unterdessen vertreibt Panini sechs Milliarden Sticker in 100 Länder und erzielt damit einen Umsatz von 800 Millionen Franken.