Eine Frau aus dem Kanton Solothurn empfängt einen Berater der Krankenkasse Sympany bei sich zu Hause. Da es bereits auf Ende November 2022 zugeht – die Deadline zum Wechseln der Grundversicherung – macht der Berater auf Tempo. Die Hörerin und ihr Partner müssen dem Berater eine digitale Unterschrift abgeben. Dann habe der Berater angekündigt, er komme nochmals rechtzeitig mit den Antragsformularen für die Grund- und Zusatzversicherung bei ihnen vorbei.
Gesundheitsfragen sind schon ausgefüllt
Doch das passiert nicht. Dafür erhält die Frau via SMS einen Link zu den Antragsformularen. Dort findet sich ihre digitale Unterschrift mehrfach kopiert und eingefügt. Auch beim Gesundheitsfragebogen für die Zusatzversicherung sind die Kreuze schon gesetzt worden. «Das hat er ausgefüllt», erzählt die Frau im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».
Ich habe nie explizit meine Zustimmung gegeben.
Als danach die erste Rechnung von Sympany eintrifft, merkt sie, dass man sie, ihren Partner und die kleine Tochter offensichtlich als Neukunden aufgenommen hat. Die Frau ist sich aber sicher: Sie habe nie explizit ihre Zustimmung gegeben. Und angesichts der Art und Weise, wie man sie dort hineingezogen habe, wolle sie sicher nicht zu Sympany wechseln.
Verzichtserklärung ignoriert
Sie schreibt eine Verzichtserklärung. Doch diese wird von der Krankenkasse ignoriert. Dafür kommen weitere Rechnungen und auch die ersten Mahnungen. Die Familie bezahlt ihre Prämien aber bei der bisherigen Versicherung und ignoriert die Rechnungen von Sympany.
Sympany gibt Fehler zu und entschuldigt sich
Weil ihr niemand helfen kann oder will, meldet sich die Kundin bei «Espresso». Nun geht es schnell. In diesem Fall seien im Backoffice gleich mehrere Fehler passiert, gibt Sympany-Mediensprecherin Jacqueline Perregaux auf Anfrage zu: «Dafür möchte ich mich herzlich bei der Kundin entschuldigen.»
In diesem Fall sind im Backoffice gleich mehrere Fehler passiert. Dafür möchte ich mich herzlich bei der Kundin entschuldigen.
Ein grosser Fehler sei vor allem gewesen, dass man sich nicht wie sonst üblich bei der Kundin gemeldet habe, nachdem diese eine Verzichtserklärung geschickt habe. Doch nun werde man die Sache bereinigen, die Versicherungsverträge rückwirkend annullieren und sämtliche Rechnungen stornieren.
Das passiert darauf auch, der Knopf ist gelöst und die Kundin sehr erleichtert.