Fast zwei dutzend Mobilfunkanbieter buhlen mit Abo- und Prepaid-Angeboten um die Kundschaft. Vergleichen und Wechseln kann sich lohnen. Mit diesen Tipps finden Sie das passende Angebot:
1. «Unlimitiert», «lebenslang» & Co.: Vorsicht bei grossen Versprechen
Günstige Aktionspreise, die nicht nur für kurze Zeit, sondern lebenslang gelten, wären eigentlich vorteilhaft für Konsumentinnen und Konsumenten. Doch manche Anbieter verwässern dieses Versprechen im Kleingedruckten: Sie behalten sich vor, die Preise infolge der Teuerung zu erhöhen – trotz «lebenslang»-Versprechen.
Ebenfalls verbreitet ist das Versprechen, dass ein Rabatt lebenslang gewährt wird, nicht aber ein fixer Preis lebenslang garantiert wird.
Einzig die Anbieter Lidl connect und Teleboy geben auf Anfrage von «Kassensturz» an, ihre lebenslang gültigen Preise auch in Zukunft nicht zu erhöhen.
«Unlimitiert» surfen und telefonieren – das versprechen Flatrates. Viele Anbieter lösen dieses Versprechen ein, sagt Mobilfunkexperte Oliver Zadori von der Vergleichsplattform Dschungelkompass: «Für den privaten Gebrauch sind die Daten wirklich unlimitiert. Es gelten aber sogenannte Fair-Use-Policies, die gewisse Nutzungen untersagen. Beispielsweise Maschinenanwendungen wie Kameras, welche ständig Daten via Stream übertragen.»
Beschränkt sind die angeblich unlimitierten Angebote aber bei der Salt-Tochter Gomo und bei SAK: Hier wird nach 100 bzw. 200 Gigabyte Datenverbrauch die Geschwindigkeit stark gedrosselt.
2. Aktionen berücksichtigen, aber genau prüfen
Viele Anbieter werben mit fetten Rabatten um Kundschaft. Doch nicht alle Aktionen lohnen sich, sagt Oliver Zadori.
Bei manchen Angeboten erhält man den Rabatt nur für sechs oder zwölf Monate.
Er empfiehlt, bei Aktionen immer die Mindestvertragsdauer zu prüfen, um sich nicht länger als gewünscht zu verpflichten. Zudem gebe es grosse Unterschiede darin, wie lange die Aktionspreise gelten, so Zadori: «Bei manchen Angeboten erhält man den Rabatt nur für sechs oder zwölf Monate, muss aber einen Vertrag für zwei Jahre abschliessen.» Eine potenzielle Kostenfalle.
Von angeblich limitierten Angeboten stressen lassen sollte man sich nicht: Die Countdowns auf den Webseiten der Anbieter stimmen oft nicht, wie Recherchen von «Kassensturz» zeigten. Aktionspreise waren nach Ablauf der Countdowns oft weiterhin verfügbar. Zudem wiederholen sich gleiche oder ähnliche Aktionen häufig.
3. Preise vergleichen
«Kassensturz» hat mit dem Vergleichsdienst Dschungelkompass anhand dreier Nutzungsprofile einen Marktüberblick erstellt. Verglichen wurden die günstigsten Angebote von 21 Mobilfunkmarken zwischen Januar und April 2023 verfügbar waren – sowohl Standardpreise als auch Aktionen.
Tabelle
4. So unterscheiden sich die Anbieter
Alle Anbieter nutzen eines der drei Mobilfunknetze von Swisscom, Sunrise oder Salt. Grosse Unterschiede gibt es beim Serviceangebot, erklärt Oliver Zadori: «Nicht alle Marken bieten Beratung im Laden oder via kostenloser Hotline an.» Dies gilt es bei der Anbieterauswahl zu berücksichtigen.
5. Anbieter wechseln, aber richtig
Um unnötige Kosten zu vermeiden, muss man die Mindestlaufzeit und die Kündigungsfrist seines aktuellen Vertrags beachten. Und wer beim Anbieterwechsel seine Handynummer behalten will, sollte seinen bestehenden Handyvertrag nicht selbst kündigen, warnt der Mobilfunkexperte. Die sogenannte Portierung der Nummer erledigt auf Wunsch der neue Anbieter.