Aufgefallen ist es einem Hörer des Konsumentenmagazins «Espresso» aus der Ostschweiz, als er ein Billett für die Strecke St.Gallen – Bern kaufen wollte: «Zufällig entdeckte ich, dass die SBB-App nicht dieselbe Auswahl an Sparbilletten anzeigt, wie für dieselbe Strecke auf der Internetseite der SBB.»
Tatsächlich: Die neue und von Kunden millionenfach heruntergeladene App «SBB-Mobile» zeigt generell nur die Sparbillette für die schnellste Verbindung an, während auf der Internetseite auch deutlich günstigere Sparbillette auf einer langsameren Route angezeigt werden.
Konkret: Die App offerierte für ein Halbtax-Ticket von St.Gallen nach Bern ein Sparbillett für Fr. 30.60 (Normalpreis: Fr. 36.-). Im Internet gibt aber auch Sparbillette für Fr. 19.80. Allerdings nimmt man dabei eine längere Reisezeit und ein zusätzliches Umsteigen in Olten in Kauf.
SBB: «Technische Gründe»
Ein weiteres Beispiel: Auf der Strecke Zürich-Bern zeigt die App gar keine Sparbillette an, im Internet jedoch schon. Denn dort werden auch die Sparbillette für die Regionalzüge angezeigt. SBB-Sprecher Reto Schärli führt technische Gründe aus: «Es sind zwei verschiedene Systeme, die auf die Daten zugreifen. Unsere Fachleute sind aber daran, diese zu harmonisieren.»
SBB-Sparbillette gibt es nicht am Bahnschalter und auch nicht am Billettautomaten, sondern ausschliesslich über die Online-Kanäle. Bis zu 4000 Stück werden pro Tag verkauft. Am beliebtesten sind die Strecken Zürich-Basel und Lausanne-Genf. Nach der allgemeinen Tariferhöhung 2014 verpflichtete sich die SBB nach Verhandlungen mit dem Eidg. Preisüberwacher dazu, die Zahl der Sparbillette deutlich zu erhöhen.
Und noch ein Problem....
Direkt zur SBB
Nicht nur die Auswahl der Sparbillette gibt zu reden. Auf der neuen App «SBB Mobile», die im November 2016 lanciert wurde, waren Sparbillette zunächst prominent platziert. Mittlerweile braucht es einen kurzen Umweg, um sie aufzurufen. Dies werde aber in den kommenden Wochen wieder verbessert, verspricht die SBB.