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Coopzeitung darf für Rätsellösungen kein Geld verlangen
Aus Espresso vom 07.08.2023. Bild: Imago/mix1
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Geldspielaufsicht Coopzeitung darf für Rätsellösungen kein Geld verlangen

Die Lösungen für die Rätsel in der Coopzeitung für 1 Franken telefonisch oder per SMS durchgeben: Damit ist es vorbei.

Die interkantonale Geldspielaufsicht (Gespa) stört sich daran, dass die Coopzeitung und das Migros Magazin einen Franken verlangen, wenn jemand die Lösung eines Rätsels per Telefon oder SMS einreichen möchte. Für die richtige Lösung können die Leserinnen und Leser jeweils einen Preis gewinnen.

 Im Geldspielgesetz, das seit 2019 gilt, gebe es für sogenannte Verkaufsförderungsgewinnspiele eine Ausnahmeregelung für Medienunternehmen, sagt Gespa-Direktor Manuel Richard. Diese dürfen ihrem Publikum Mehrwertnummern und Premium-SMS anbieten, um die Lösungen von Rätseln und Wettbewerben durchzugeben. Zusätzlich muss aber auch eine Gratismöglichkeit angeboten werden, beispielsweise auf der Internetseite.

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Geldspielaufsicht: «Detailhändler sind keine Medienunternehmen»

Zwar geben auch die Grossverteiler Coop und Migros mit der Coopzeitung und dem Migros Magazin Zeitungen heraus. Deswegen sind sie für die Geldspielaufsicht aber noch keine Medienunternehmen. «Wir sind klar zum Schluss gekommen: Coop ist ein Detailhändler. Und bei der Coopzeitung handelt es sich um Marketingkommunikation», sagt Manuel Richard im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». «Das ist der Hauptzweck des Magazins und nicht die Vermittlung von journalistisch aufbereiteten Inhalten.»

Es habe einen Austausch mit Coop gegeben, bei welchem die Gespa die Rechtslage erläutert habe. Gestützt darauf habe Coop freiwillig auf die Mehrwertnummern und Premium-SMS bei Gewinnspielen verzichtet. Seit Juli können die Lösungen nur noch gratis auf der Internetseite eingereicht werden. Diese Variante wurde auch bisher schon angeboten.

Freiwillig oder nicht?

In der Coopzeitung ist zu lesen, die Gespa «verbiete» den Einsatz von kostenpflichtigen Nummern. Laut Coop-Sprecher Kevin Blättler hatten sie keine andere Wahl: «Die Geldspielaufsicht hat uns mitgeteilt, dass diese Praxis illegal sei und wir darauf zu verzichten hätten. Für uns ist das faktisch ein Verbot.» Zudem habe die Aufsicht mit einer Verbotsverfügung gedroht.

Migros Magazin zieht nach

Beim Migros Magazin können die Lösungen der Gewinnspiele immer noch für einen Franken per Telefon oder SMS eingereicht werden. Aber nicht mehr lange. Auch mit dem anderen Grossverteiler hat die Geldspielaufsicht das Gespräch gesucht und ihm die Rechtslage dargelegt. Als Behörde seien sie verpflichtet, alle rechtlich gleichzubehandeln, sagt Gespa-Direktor Manuel Richard dazu: «Und daher gelten diese Regeln sicher auch für die Migros.»

Die Migros hat auf das Gespräch mit der Gespa reagiert und schreibt auf Anfrage von SRF: «Wir stellen per 1. September 2023 auf ausschliesslich Online- und Gratisteilnahme um.» Schon bald können die Leserinnen und Leser des Migros Magazins und der Coopzeitung Rätsel- und Wettbewerbslösungen nur noch auf der Internetseite einreichen, um einen Preis zu gewinnen.

Espresso, 07.08.2023, 08:10

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