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Teletext: «Abschalten – das wäre eine Katastrophe!»
Aus Espresso vom 26.01.2022. Bild: Keystone
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Grosse Fangemeinde SRG: «Wir behalten den Oldtimer Teletext am Laufen»

Zwar ist die Technologie fast 40 Jahre alt, aber noch immer informieren sich Hunderttausende täglich damit.

Am meisten rufen Nutzerinnen und Nutzer im Teletext die Rubriken News und Sport auf. Täglich sind es rund 850’000 Personen, welche sich über die Texttafeln informieren. Altmodisch kommt der Teletext daher, seit 1984 in Betrieb, und nichtsdestotrotz wollen ihn die Nutzerinnen und Nutzer genau so: schlicht, ohne Gadgets, mit den berühmten «Pixel-Nachrichten». Rückmeldungen aus der «Espresso»-Hörerschaft zeigen: Viele lieben den Teletext seit Jahr und Tag – und würden eine Abschaffung sehr bedauern.

SRG-Mediensprecher Edi Estermann nimmt im Gespräch Stellung zur Zukunft des Teletexts.

Edi Estermann

Leiter SRG-Medienstelle

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Edi Estermann ist Leiter der Medienstelle und Sprecher des Generaldirektors der SRG.

Espresso: Wird der Teletext abgestellt? Ja oder nein?»

Edi Estermann: Nein, wir werden nicht abschalten, ich kann alle Fans beruhigen – und es ist schön zu sehen, wie viele Fans der Teletext noch immer hat. Also nein: Es gibt kein Abschaltdatum.

Das sind also gute Nachrichten, der Teletext bleibt für immer und ewig?

«Für immer und ewig» ist im digitalen Zeitalter halt so eine Sache. Der Teletext ist nach wie vor ein tolles Produkt – aber die Technologie ist mehr oder weniger noch diejenige von 1984. Und da ist es halt ein bisschen so wie bei einem Oldtimer: Es harzt mal hier und knackst mal da und wir behalten ihn am Laufen, aber irgendwann wird es einmal einen Übergang geben in eine neue Technologie.

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«Espresso»-Hörer schätzen den Teletext
aus Espresso vom 26.01.2022.
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Im Vergleich zu anderen Newskanälen ist der Teletext kostengünstig, die Nachrichten schreiben Redaktorinnen und Redaktoren aus der Radio-Nachrichtenredaktion. Ein Erfolgsprodukt mit tiefen Produktionskosten – und trotzdem wird immer wieder weiter abgebaut. Zuletzt wurden Börse und Verkehr gestrichen. Warum?

Wir haben einfach festgestellt, dass Börse und Verkehr diejenigen Seiten sind, welche am wenigsten genutzt werden. Die SRG muss sparen, bis 2024 sind es 150 Millionen Franken, und da muss jeder etwas dazu beitragen, auch der liebgewonnene, gute, alte Teletext.

Es tönt aber auch nach Salamitaktik, nachdem seit 2015 immer wieder Rubriken aus dem Teletext verschwunden sind. Ist zu befürchten, dass irgendwann auch News und Sport verschwinden, und damit eben der Teletext doch Geschichte wird?

Nein, News und Sport werden immer bleiben, denn das sind die Informationen, welche die meisten Nutzerinnen und Nutzer regelmässig rasch abfragen. Diese Inhalte werden auch in der Nachfolge-Technologie bleiben. Aber wer weiss noch, dass man einst die Lottozahlen finden konnte, oder ein Gewinnspiel, ja sogar eine Erotikrubrik gab es einst. Und wer vermisst das? Niemand.

Stichwort Nachfolge-Technologie: Seit ein paar Jahren geistert eine Alternative zum Teletext herum, HbbTV, welche quasi die Verschmelzung von Fernsehen und Internet bedeutet. Ganz vereinfacht gesagt: Wer den roten Knopf auf der Fernbedienung drückt, soll zu Informationen und Service kommen. Diese Technologie gibt es bereits seit zehn Jahren. Ein Rohrkrepierer, den niemand will?

HbbTV ist keine Alternative, sondern die logische Weiterführung des Teletexts. Und die hat es halt im Moment noch schwierig im Schatten des Teletexts. HbbTV wird aber bereits von ein paar hunderttausend Menschen genutzt. HbbTV hat beispielsweise ein grosses Zusatzangebot zu laufenden Sendungen. Es wird jedoch noch nicht von allen Kabelnetzbetreibern durchgeleitet, solange der Teletext noch aktiv ist. Und dies wird auch noch sehr lang der Fall bleiben.

Das Gespräch führte Martina Schnyder

Espresso, 26.01.2022, 08:13 Uhr ; 

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