Auf der kartonierten Ausgabe des neuesten Asterix-und-Obelix-Bandes sind die Preisempfehlungen des Verlags aufgedruckt. Für Deutschland: Euro 7.99, für die Schweiz: SFR 15.00. Ein Comic-Liebhaber ärgert sich über diesen massiven Schweiz-Zuschlag.
Da er in der Nähe der Grenze lebt, kauft er «Die weisse Iris» eben in Deutschland, so wie er sich Zeitschriften und Magazine immer am deutschen Kiosk holt, weil die Preise derart viel tiefer seien.
Wann fallen die Preise in der Schweiz endlich?
Dass die Buchpreise und jene für Magazine in der Schweiz massiv höher sind, ist nicht neu. Doch sollten diese Preise nicht dank einer Gesetzesänderung, welche vor knapp zwei Jahren in Kraft getreten ist, endlich purzeln?
Hierzu brauche es zuerst entsprechende Klagen und Urteile, erklärt Sara Stalder von der Stiftung für Konsumentenschutz im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Und tatsächlich ist hier auch bereits etwas im Gange: Die Wettbewerbskommission untersucht nach einer Klage des Schweizer Buchhändlers Payot, ob die französische Verlagsgruppe Madrigall gegen das Kartellgesetz verstösst. Und zwar, indem Madrigall Schweizer Buchhändler möglicherweise daran hindere, Bücher zum französischen Preis zu beschaffen.
«Wir hoffen auf ein Urteil im Sinn der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten», sagt Konsumentenschützerin Sarah Stalder gegenüber «Espresso». Denn dieses hätte eine Signalwirkung auf andere Verlage, wie jener der Asterix-Bände.
Verlag der «weissen Iris»: «Umrechnungsfaktor zwischen 1.6 und 2»
Bei einem aktuellen Euro-Kurs von etwa 95 Rappen ist es schwer verständlich, wie die Herausgeber der Asterix-und-Obelix-Bände, die Egmont Verlagsgesellschaften, auf eine solche Preisempfehlung für die Schweiz kommen. Deren Medienstelle reagiert gegenüber «Espresso» schriftlich: «Erfahrungsgemäss liegt der Umrechnungsfaktor von Euro in Schweizer Franken bei deutschen Verlagen zwischen 1.6 und 2.» Und der Preis «richtet sich je nach Vertriebsland nach den unterschiedlichen Aufwendungen».