Das gilt neu für GB-Touristinnen und -Touristen: Seit dem 2. April 2025 muss man vorgängig eine elektronische Einreise-Erlaubnis einholen (ETA) einholen. Es gibt zwei Wege für den Antrag: Über die eigens dafür entwickelte Handy-App «UK ETA» – mit dem Kronensymbol. Oder über die Internetseite der britischen Behörden: gov.uk. Ist alles gut, sollte die Erlaubnis laut der britischen Botschaft in Bern binnen dreier Tage per Mail eintreffen. Sie ist dann zwei Jahre lang gültig und bei den Passdaten hinterlegt. Kostenpunkt, seit dem 9. April: 16 Pfund – umgerechnet rund 17 Franken.
Das ist das Problem: Für diese und andere Bewilligungen tauchen im Netz auch Drittanbieter auf. Nicht selten sind diese Seiten professionell gemacht. «Man denkt wirklich, dass man auf der offiziellen Seite der britischen Behörden gelandet ist», berichtet eine Hörerin des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso», die im August nach Schottland reisen will. In Wirklichkeit hat sie die Suchmaschine zu einem solchen Drittanbieter geführt – eine amerikanische Website. Dort hat sie das Antragsformular ausgefüllt und die Kreditkartendaten eingegeben. Sogleich wurden ihr rund 120 Franken abgebucht.
Abzocke oder Betrug? Das lässt sich für diesen Fall (noch) nicht mit letzter Sicherheit sagen. Es sieht aber nach Abzocke aus. Das heisst, es sollte früher oder später klappen mit der Bewilligung. Die Betroffene hat jedenfalls unterdessen ein Mail erhalten, mit einer Bestätigung, dass ihr Antrag eingegangen sei. Aber: Da sie erst im August reise, erhalte sie die Bewilligung erst im Juli. Das wolle sie jetzt mal abwarten, sagt die SRF-Hörerin. Sie habe sich bei SRF gemeldet, um andere vor den Abzockern zu warnen: «Mir ist es vor allem wichtig, dass diese Typen nicht noch mehr verdienen.»
Das sagt die britische Botschaft: Man habe auch schon Meldungen über diese teuren Drittanbieter erhalten, sagt ein Sprecher der britischen Botschaft in Bern auf Anfrage von SRF. «Laut unseren Informationen hat es in der Regel auch dort geklappt mit der Bewilligung.» Er rät aber dringend, den ETA-Antrag auf dem offiziellen Weg zu stellen, um so unnötige Mehrkosten zu vermeiden. Diese Dienstleister versprechen teils eine beschleunigte Abwicklung des Verfahrens oder einen positiven Entscheid. Das sei ein leeres Versprechen, so der Botschafts-Sprecher. Man zahlt also ein X-Faches – ohne einen Mehrwert.