Eine Autofahrerin aus Adelboden BE stellt ihr Auto auf einen öffentlichen Parkplatz in Spiez. Sie scannt den QR-Code an der Parksäule und bezahlt per Twint. Als sie zurückkommt, klemmt eine Busse von 40 Franken unter dem Scheibenwischer.
Sie meldet sich beim Polizeiinspektorat Spiez und möchte den Irrtum aufklären. Einen Beleg von Twint, dass sie bezahlt hat, kann sie vorweisen.
Falsches Bedienen einer Parksäule
Sie habe den falschen Code gescannt, erklärt ihr das Polizeiinspektorat Spiez per Mail. Denjenigen für Cars anstatt den für Autos. Dass es zwei verschiedene Arten von Parkplätzen gebe, sei gut genug signalisiert. Man halte an der Busse fest.
Die Frau argumentiert, sie habe bereits mehr als doppelt so viel für den Parkplatz bezahlt. Rund 17 statt nur rund sieben Franken für einen knappen Tag – eigentlich Strafe genug. Aber auch das nützt nichts. Am Telefon erklärt ihr ein Mitarbeiter dann, dass der Grund für die Busse das «falsche Bedienen einer Parksäule» sei.
Kulanz ist nicht möglich
Dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» antwortet das Polizeiinspektorat Spiez schriftlich. Man halte sich ans Gesetz, alle Parkplatznutzer würden genau gleich behandelt. Die Parkplatznutzerinnen seien selbst dafür verantwortlich, dass sie die Park-App oder den Ticketautomaten korrekt bedienten. «Den falsch gewählten Tarif für PW wird als Bedienfehler gleich gehandhabt wie ein Parkticket, welches nicht lesbar im Auto deponiert oder eine Parkscheibe, welche irrtümlich falsch eingestellt wurde.»
Im Polizeiinspektorat Spiez gilt offenbar auch in einem solchen Fall: Korrektheit vor Kulanz.