Wenn es nur einmal passiert wäre, würde sich der ehemalige Polizist und Autofahrer aus dem Kanton Zürich kaum darüber aufregen. Nun aber platze ihm der Kragen, erzählt der Besitzer eines Mitsubishi Colt gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso»: «Es kann doch nicht so schwierig sein, ein braunes Schild von einem weissen zu unterscheiden.»
Der Mann erhielt in den letzten Jahren an die zehn Verkehrsbussen. Ausgestellt auf sein Kontrollschild. Jedes Mal habe er sich gewehrt und darauf hingewiesen, dass nicht er gemeint sein könne, sondern ein anderer Fahrer, welcher das gleiche Nummernschild wie er besitze. Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass dessen Nummernschild einen braunen Hintergrund hat und zu einem Anhänger gehört.
Drei Bussen und eine Verfügung allein im 2023
In diesem Jahr aber sei er bisher bereits dreimal fälschlicherweise gebüsst worden: «Ich war noch nie mit meinem Auto in Genf», beteuert er. Und bei der letzten Busse habe er anschliessend sogar noch eine Verfügung erhalten, auf die er mit einer schriftlichen Einsprache reagieren musste. Immer wieder müsse er den Genfer Behörden erklären, dass sein «Doppelgänger» mit dem braunen Nummernschild am Anhänger gemeint sein müsse.
Wie Recherchen von «Espresso» zeigen, ist der Anhänger ein ziemlich eindrückliches Gefährt: Es handelt sich um den Aufleger eines Sattelschleppers, welcher im Kanton Zürich seinen Standplatz hat und deshalb mit einer ZH-Nummer registriert sein muss.
Menschlicher Fehler bei der Eingabe
«Espresso» erkundigt sich bei der Genfer Stadtpolizei, weshalb der Fehler immer und immer wieder passiere. Die Medienstelle schreibt: «Ein menschlicher Fehler bei der Eingabe dieses Bussgeldbescheids war die Ursache für die Verwechslung der beiden Kennzeichenarten.» Man entschuldige sich dafür beim Fahrer aus Uster. Und: «Wir haben das Aussendienstpersonal für diese Art von Problemen sensibilisiert und unseren Lieferanten gebeten, die Einstellungen unserer Software für die Verwaltung von Bussgeldern zu überprüfen.»
Dass der Mann bereits zum x-ten Mal eine falsche Busse erhalten habe, konnte die Genfer Stadtpolizei nicht mehr rekonstruieren. Es sei nur ein einziges Mal passiert, schreibt sie. Wahrscheinlich handelt es sich bei den anderen Bussen um solche der Kantonspolizei Genf. Diese reagierte nicht auf die Anfrage von «Espresso».