Der «Kassensturz»-Espressomaschinen-Test zeigt einmal mehr, dass «gut» und «günstig» durchaus möglich ist. Der Testsieger von Satrap kostet mit 249 Franken weniger als die Hälfte der zweit- und drittplatzierten Geräte, die ebenfalls die Gesamtbewertung «gut» erhalten. Die restlichen vier Espresso-Maschinen im Test erreichen ein «Genügend».
Überraschend guter Geschmack dank guter Einstellung der Maschine
Anders als bei Kaffee-Vollautomaten ist bei den sogenannten Espresso- oder auch Siebträger-Maschinen entscheidend, dass die Benutzer ihr Gerät gut einstellen. Also mit dem Mahlgrad und der Menge des Kaffeepulvers pröbeln, bis die Maschine ein optimales Resultat liefert.
So wurde denn auch getestet: Ein erfahrener Barista bereitete für die Jury die Espressi zu. Im Vorfeld hatten zwei Experten für jede Maschine die Kaffee-Menge und -Mahlung festgelegt. Ein erfahrenes Jury-Panel degustierte anschliessend blind die zubereiteten Espressi und bewertete die sensorischen Eigenschaften wie Aussehen, Geschmack und Konsistenz. Und sie waren insgesamt vom Resultat überrascht. Jury-Mitglied Evelyn Rosa: «Wenn ich zuhause so einen Kaffee serviert bekäme, wäre ich sehr glücklich.»
Bei fast allen Espressi bewerteten sie die sensorischen Eigenschaften mit «genügend», knapp darunter lag nur die Bewertung für die günstigsten Espressomaschinen im Test von De’Longhi und Turmix.
Schwachpunkte: Siebträger und Gewicht
Neben der Degustation wurde auch die Handhabung der Espresso-Maschinen bewertet. Dreimal gab es die Bewertung «sehr gut» (Solis, Satrap und Amici). Die häufigsten Probleme zeigten sich im Umgang mit dem Siebträger. Beim Einspannen rutschte beispielsweise die De’Longhi-Maschine leicht weg, da sie vergleichsweise sehr leicht ist. Bei dieser Maschine war auch das Ausklopfen des Siebs schwierig, genauso wie bei den Espressomaschinen von Sage und Turmix.
Unzuverlässige Extraktion
Getestet wurde ausserdem das Kriterium Extraktion, also wie konstant die Qualität des Kaffees ist, den die Maschine aus dem Kaffeepulver löst. Sie sollte immer gleich sein.
Zwei Maschinen zeigten hier deutliche Schwankungen, vor allem bei der Auslaufmenge: Sage und Primotecq. Das heisst, bei mehreren Zubereitungen nacheinander flossen unterschiedliche Mengen Espresso. Dies hat Auswirkungen auf die Qualität des Espressos, besonders auf den Geschmack und die Konsistenz. Die optimale Extraktion hängt von vielen Faktoren ab wie Druck, Auslaufdauer, Mahlgrad, Menge Kaffee und so weiter. Und sie ist eine Kunst. Ärgerlich, wenn das Resultat schon an der unzuverlässigen Auslaufmenge scheitert.
Caffe Lungo
In der Schweiz ist der Caffe Lungo oder Crema sehr beliebt. Er wird im Espresso-Stil zubereitet, ist aber mit 120 Milliliter deutlich «länger» als der Espresso. «Kassensturz» liess die Jury von denselben Maschinen auch Lungo-Kaffees degustieren und bewerten.
Da sich die Lungo-Resultate von den Espresso-Resultaten unterscheiden, hier für Lungo-Liebhaberinnen und -Liebhaber die Rangliste mit Lungo-Degustation: