Olga Kistler aus Trimmis (GR) freute sie sich über den Reisegutschein, den sie an einer Verkaufsveranstaltung gewonnen hatte: Eine Woche Badeferien im Wert von über 1000 Franken. Doch als sie buchte, stellte sie fest: Gratis ist diese Reise nicht. Für Extragebühren musste sie 485 Franken bezahlen. Olga Kistler: «Kaum hab ich bezahlt, haben sie die Reise verschoben.» Weil Olga Kistler an keinem anderen Datum verreisen konnte, forderte sie vom Reisebüro ihr bereits bezahltes Geld zurück. Doch die Firma reagierte nicht. Olga Kistler schickte Briefe und Mahnungen, schliesslich betrieb sie die Firma. Doch ihr Geld hat sie bis heute nicht zurück bekommen.
Verfügung aufgehoben
Bereits vor zwei Jahren berichtete «Kassensturz» über die Bergbäuerin Ursula Frautschi. Auch sie hatte einen Gutschein für eine Woche Kroatien gewonnen – vom gleichen Reisebüro. Sie zahlte 1569 Franken für ihre Begleitperson. Das Reisebüro sagte die Reise ab, auf ihr Geld wartete Ursula Frautschi vergeblich. Wer hinter der fiesen Masche mit den Gutscheinen steckt, durfte «Kassensturz» damals nicht sagen. Das Bezirksgericht Bülach verbot «Kassensturz» mittels superprovisorischer Verfügung, den Namen des Reisebüros zu nennen. Unterdessen hat das Obergericht des Kantons Zürich das Verbot aufgehoben. «Kassensturz» darf nun vor dem Reisebüro Sunshine Touristik mit Sitz in Wallisellen und seinen dubiosen Angeboten warnen. Das ist auch nötig, denn das Reisebüro macht unbeirrt weiter.
Keine Gutscheine mehr
Ursula Frautschi hatte Glück: Weil «Kassensturz» recherchierte, bezahlte ihr Sunshine Touristik das Geld zurück. Damals sprach das Reisebüro von einem «seltenen Fall». Doch heute – zwei Jahre später – warten neue Sunshine-Touristik-Kunden auf ihr Geld. Sunshine Touristik sagt, sie würde seit Herbst 2009 keine Gutscheine mehr verteilen. Wenn ihre Vertriebspartner noch welche verteilt hätten, sei dies ohne das Wissen des Reisebüros erfolgt. Alle Kunden, die noch Geld zugute hätten, bekämen es auch zurückerstattet.