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Sportpsychologe gibt Tipps für Musik im Fitness-Training.
Aus Kassensturz vom 22.11.2016.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 58 Sekunden.

Familie und Freizeit Warum Musik zu mehr Bewegung motiviert

Es ist wissenschaftlich bewiesen: Die richtige Musik motiviert zu mehr körperlicher Ertüchtigung. Sportpsychologe Hanspeter Gubelmann erklärt, wie Musik im Traning wirkt und worauf man bei der Auswahl achten sollte.

Hanspeter Gubelmann: Musik unterstützt, dass sich Menschen mehr bewegen, indem sie auf die Befindlichkeit und vor allem auf die Emotionen wirkt. Wenn die Musik gefällt, spürt man positive Emotionen und Spass. Sie ist häufig auch motivational, das heisst, die Musik treibt an. Wenn Musik rhythmisch zudem gut auf die Bewegung passt, hat sie einen verstärkenden Bewegungsimpuls, welcher die Bewegung wiederum sehr stark unterstützt.

Der Kopfhörer-Test

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«Kassensturz»: Was weiss man aus der Forschung: Zu wie viel mehr Leistung führt die richtige Musik?

Gubelmann: Da gibt es verschiedene Forschungsresultate, bei denen man aber zwischen Anfänger und Spitzensportler unterscheiden muss: Bei Anfängern gibt es Leistungssteigerungen von bis zu 20 Prozent. Dies geht vor allem über die Motivation oder die gute Befindlichkeit.

Bei Spitzensportler ist die Steigerung im Promillebereich oder bei wenigen Prozenten.

Man weiss, dass der Langstreckenläufer Haile Gebrselassie in den 90er Jahren einen 5000 Meter-Weltrekord mit seinem Lieblingslied «Scatman» im Ohr. Er sagte danach, dass ihn die Musik die wenigen nötigen Sekunden schneller gemacht habe.

«Kassensturz»: Was empfehlen Sie den Besuchern von Fitnessangeboten?

Gubelmann: Man sollte die Musik nach dem Tempo (BPM = beats per minute, Schläge pro Minute) und entsprechend der Belastung auswählen. Beim Einlaufen sind 100 BPM empfohlen, für eine Steigerung 120 BPM, wenn man gut trainiert ist 140 BPM und für solche die sehr intensiv trainieren 160 BPM, oder «all out» über 160 BPM. Diese Spitze geht aber nur wenige Sekunden.

«Kassensturz» Kann man sich auch überfordern, wenn man die falsche Musik nimmt?

Gubelmann: Ja. Schlecht ist, wenn die Musik nicht passt oder wenn sie stört. Und wenn sie nicht dem Leistungsniveau entspricht. Wenn zu überschneller Musik trainiert wird, bricht man ein.

«Kassensturz» Macht es auch Sinn, den Kopfhörer mal wegzulegen?

Gubelmann: Für diese Antwort müssen Sportler in drei Typen unterschieden werden:

  • Anfänger: Alle, welche Musik noch nie ausprobiert haben: Probiert das aus. Es gibt gute Anleitungen.
  • Fortgeschrittene, welche schon mit Musik trainieren: Das lässt sich oft optimieren, z. B. mit einem Mentaltrainer.
  • Profis, welche ganz viel mit Musik trainieren: Probiert es auch einmal ohne. Lasst den Kopfhörer auch einmal weg, vor allem im Wald.

«Kassensturz»: Was ist der Gewinn, wenn der Kopfhörer weggelegt wird?

Gubelmann: Der Gewinn ist einerseits das Naturerlebnis: Man merkt, wie es regnet oder schneit. Das andere ist das Körper-Erleben: Man kann sich wieder besser auf die eigene Bewegung und den Körper konzentrieren und wird nicht geleitet von der Musik.

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