Es ist etwas vom mühsamsten, was einem beim Waschen passieren kann: Man hat aus Versehen ein Taschentuch im Hosensack vergessen und es mitgewaschen. Danach ist die Wäsche mit weissen Sprenkeln und Klumpen übersäht. Diese Nastuch-Resten wieder wegzubringen, ist äussert anstrengend. Der Taschentuch-Hersteller Tempo verspricht in der Werbung eine Innovation: Ein Papiertaschentuch, das sogar die Waschmaschine überstehen soll.
«Waschmaschinenfest» steht unübersehbar auf den Packungen der Taschentuch-Marke Tempo. Das Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 macht den Test und wäscht mehrere waschmaschinenfeste Tempos in Hosentaschen in der normalen Wäsche mit.
Resultat: Auch das neue Tempo überlebt die Wäsche nicht, wenn es die Hosentasche verlässt. Zurück bleiben dutzende weisse Klümpchen in der Waschmaschine, aber auch an den Kleidern. Lediglich jene Nastücher überstehen die Wäsche, die im Hosensack bleiben.
Werbeversprechen nicht erfüllt
Auf das nicht erfüllte Werbeversprechen angesprochen, schreibt Essity – die Firma hinter der Marke Tempo: «Dank einer verbesserten Rezeptur sind alle Tempo-Taschentücher so stark, dass sie sogar eine unbeabsichtigte Wäsche in der Waschmaschine überstehen.» Die Taschentücher seien von internen und externen Experten in einem speziellen Testverfahren geprüft worden. Auf die Tatsache, dass beim «Espresso»-Versuch kaum ein Taschentuch die Wäsche unbeschadet überstanden hat, ging die Medienstelle nicht ein.
Tumbler oder Fusselroller schaffen Abhilfe
Und wie entfernt man die Taschentuch-Rückstände am einfachsten aus der Kleidung? Ralph Sontheim vom Textil-Testinstitut Testex empfiehlt, wenn möglich die Wäsche im Tumbler zu trocken: So werde ein Grossteil der Fusseln entfernt. «Wenn das nicht geht, kann auch ein Fusselroller Abhilfe schaffen.» Sonst bleibt nur die mühsame Variante: Die Fusseln von Hand von der Wäsche abzupfen.