Kurierdienste, Alterszentren, Anwaltbüros, Kinos, Bibliotheken, aber auch Zahn- und Hausärzte: In der ganzen Schweiz waren die unterschiedlichsten Betreibe betroffen. Sie alle sind darauf angewiesen, mit Patienten oder Kunden telefonisch in Kontakt treten zu können. Dies war jedoch bei mehreren tausend Anschlüssen seit Montag nicht oder nur eingeschränkt möglich, wie die Swisscom auf Anfrage von «Espresso» bestätigt.
Problem mittels Update behoben
Ursache war ein Software-Fehler, der die Abonnemente Smart Business Connect und Managed Business Communication beeinträchtigt hat. Erst am späten Mittwochnachmittag hat die Swisscom bekannt gegeben, dass ein Update das Problem gelöst habe. Man beobachte die Systeme jedoch weiterhin intensiv.
Mühsam war die Störung insbesondere für Arztpraxen. Der Hausarzt und Informatiker Heinz Bhend von einer Praxisgemeinschaft in Aarburg erklärte gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso», der Zeitpunkt mit der Grippewelle sei für so eine Panne sehr ungünstig gewesen. Patienten wären der Meinung gewesen, in der Praxis nehme niemand das Telefon ab.
Mögliche Schadenersatzforderung an die Swisscom
Er habe unter seinen Hausarztkollegen im Internet eine Umfrage gestartet. Mehrere hundert Arztpraxen in der ganzen Schweiz seien vom Problem ebenfalls betroffen gewesen. Der Unmut sei gross und man überlege sich nun, von der Swisscom zu fordern, dass zum Beispiel eine Rechnung erlassen werde. Auch andere Betriebe fordern in Internetforen eine Entschädigung.
Die Swisscom gibt sich dazu bedeckt. Man werde dies mit einzelnen Kunden individuell anschauen, erklärte Swisscom-Sprecherin Annina Merk auf Anfrage.