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«Espresso Aha!» Kann sich ein Bancomat verzählen?

Beim Zählen von Banknoten irrt man sich gerne mal im Betrag. Vor allem, wenn die Scheine aneinander kleben. Dem Bancomat passiert das scheinbar nie. Ein «Espresso»-Hörer möchte wissen: Liegt die Maschine wirklich immer richtig? «Espresso Aha!» warf für ihn einen Blick in den Geldautomaten.

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Bevor Hans Fürer das Geld, das er am Bancomat bezieht, ins Portemonnaie steckt, prüft er immer noch kurz nach, ob der Betrag stimmt. Als er dies das letzte Mal tat, ging die Rechnung beim ersten Mal nicht auf: «Ich dachte zuerst, der Bancomat hat einen Schein zu wenig ausgegeben, doch dann merkte ich, dass zwei brandneue Noten aneinander klebten.» Zwei Banknoten also, die aussahen wie eine. Und da tauchte bei Hans Fürer die Frage auf: «Warum hat der Bancomat das gemerkt und mir nicht einen Schein zu viel herausgegeben?»

Mehrfache Kontrolle

Zugegeben: Kein Bankkunde hätte wohl etwas dagegen, wenn der Geldautomat das eine oder andere Mal zu viel ausspucken würde. Doch diese Vorstellung können wir uns abschminken. Richard Schlauri, Geschäftsführer des Bancomat-Herstellers Diepold-Nixdorf, macht den Traum vom unverhofften Geldsegen zunichte: «Das kann nicht passieren, denn verschiedene Lichtschranken und Messgeräte überprüfen auf dem Weg zum Ausgabeschlitz an mehreren Punkten, ob Noten zusammenkleben.»

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Und das funktioniert so: Förderbänder ziehen die Geldscheine aus den verschiedenen Kassetten, wo die Noten nach Betrag sortiert abgelegt sind und transportieren sie Richtung Ausgabefach. Die Scheine passieren auf diesem Weg mehrere Kontrollpunkte. Einer davon ist die erwähnte Lichtschranke, oder einfach gesagt ein Lichtstrahl. Schiebt das Transportband eine Note durch diesen Strahl, wird er unterbrochen. Und so merkt der Bancomat, dass etwas Richtung Ausgang unterwegs ist.

Messungen im Mikromillimeter-Bereich

Das alleine garantiert aber noch nicht, dass nicht zwei Noten zusammenkleben. Um dies zu verhindern, wird die Notendicke gemessen. Dafür gibt es unterschiedliche Verfahren. Die Firma Diepold-Nixdorf macht dies mit Anpressrollen. Richard Schlauri erklärt: «Wir messen damit die Dicke der Note und wenn zwei übereinanderliegen, meldet das System, dass hier etwas nicht stimmt.» Die Auszahlung wird dann abgebrochen und die Geldscheine, die unterwegs sind, werden in ein spezielles Reject-Fach abgelegt. Der Bancomat startet einen neuen Auszahlungsversuch.

«Espresso Aha!»

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Jeden Montag beantworten wir in der Rubrik «Espresso Aha!» eine Frage aus dem Publikum. Haben auch Sie eine? Senden Sie sie uns!

Das Messgerät für die Notendicke besteht aus zwei Rollen. Die Banknoten laufen zwischen diesen Rollen durch und drücken eine davon weg. Dieser Druck wird dann mit sehr sensiblen Sensoren – im Mikromillimeter-Bereich – genau gemessen. Stimmt er nicht ganz präzis, weiss der Bancomat, dass hier nicht nur eine Note durchläuft.

Das neue 50er-Nötli sorgte für Kopfzerbrechen

Gerade diese Messgeräte für die Notendicke waren übrigens bei der Einführung der neuen 50er-Note ziemlich gefordert. Diese ist nämlich viel dicker als die übrigen Noten, ja sie ist sogar das dickste Papiergeld, das die Firma Diepold-Nixdorf je verarbeiten musste. Und die ist immerhin in über 130 Ländern tätig. Daher blieb des Öfteren mal eine Note unterwegs im Bancomat stecken, vor allem wenn sie gebraucht und schon mehrfach gefaltet war. Mittlerweile hätten alle Bancomat-Hersteller dieses Problem aber im Griff, sagt Richard Schlauri.

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