Auch auf dem Balkon lassen sich Küchen- und Rüstabfälle kompostieren. Allerdings muss man wissen, wie man das genau macht und etwas Zeit investieren.
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Eine Möglichkeit ist der sogenannte Bokashi-Eimer oder ein Wurmkomposter, erklärt Marianne Meili, Vize-Präsidentin des Kompostforums Schweiz und Kompostberaterin bei der Stadt St. Gallen. Sie sagt, beide Systeme hätten Vor- und Nachteile: «Beim Bokashi-Eimer wird aus den Küchenabfällen eine Art Silage gemacht. Bokashi ist Japanisch und heisst fermentierter Kompost. Der organische Abfall wird also ohne Luft abgebaut.»
Keine fertige Gartenerde beim Bokashi
Damit dieser Prozess stattfinden kann, muss man beim Bokashi-System zusätzlich Mikroorganismen in Pulverform dazugeben. Weil der Bokashi-Eimer einen luftdichten Deckel hat, riecht er nur, wenn man ihn öffnet. Der Geruch ist leicht säuerlich, erinnert an Sauerkraut oder Salatsauce.
Nach etwa drei Wochen ist der Kompost im Bokashi-Eimer «fertig». Allerdings hat man nun noch keine Gartenerde, sondern eine Art Silage, sagt Marianne Meili: «Diese Silage muss zuerst mit anderer Erde gemischt werden. Wer kein grosses Gartenbeet hat, kann den Bokashi in einem grossen Blumenkübel mit anderer Erde mischen.»
Kompostwürmer sind nicht jedermans Sache
Anders ist es beim Wurm-Komposter: Dort kommt am Schluss des Abbauprozesses fixfertige Gartenerde heraus. Allerdings ist ein solcher Kompost mit lebenden Würmern nicht jedermans Sache, schmunzelt Marianne Meili: «Wer es schon beim Gedanken an Würmer ‹tschudderet›, für den ist der Wurmkompost nicht das Richtige.» Zudem sei es den Würmern bei 12 bis 27 Grad am wohlsten. Das heisst, im Winter muss der Wurmkompost in den Keller oder die Garage gezügelt werden.
Wichtig ist auch, dass man beim Wurmkompost keine Essensreste wie Fisch oder Fleisch entsorgen darf. Die Kompostwürmer mögen nur pflanzlichen Abfall.
Ein Wurmkomposter mit mehreren Etagen inklusive Würmern kostet etwa 200 Franken, ein Bokashi-Set mit zwei Eimern ist für etwa 100 Franken zu haben.