Letzten Sommer verloste Pepsi während einer Promotion jede Stunde zwei Flüge in eine europäische Stadt. Ein attraktiver Wettbewerb mit einer hohen Gewinnchance. Das dachte sich auch «Kassensturz»-Zuschauer Alfred Villiger. Er kaufte kurz vor Ablauf des Wettbewerbs noch dutzende Flaschen Pepsi – und gewann!
Was er von Pepsi daraufhin bekam: Einem Gutschein für zwei Flüge nach London und zurück. So weit so gut. Doch: Dafür sollte er 338.80 Franken bezahlen!
«Da ist uns ein Fehler unterlaufen», sagte Pepsi Sprecher Cedric El-Idrissi, nachdem «Kassensturz» die Firma auf den teuren Gewinn aufmerksam gemacht hatte. Pepsi unterbreitete ein neues Angebot: Nun soll Alfred Villiger nur noch 170 Franken bezahlen. Für ihn «noch immer kein wirklicher Gewinn».
Im Kleingedruckten
Ein Wettbewerbsgewinn der kostet. Wie kann das sein? Auch weitere frustrierte Wettbewerbsteilnehmer meldeten sich in den letzten Monaten bei «Kassensturz». Auf den Pepsi-Flaschen ist jeweils in kleiner Schrift vermerkt, dass der Gewinner Steuern und Gebühren selbst bezahlen muss. Trotzdem: Weil nicht die Flaschenetikette selbst, sondern ein Code im Flaschendeckel zum Glück führt, ist der Hinweis schnell übersehen. Auf dem Gutschein, den der Gewinner zugeschickt bekommt, steht lediglich in kleiner Schrift unter den allgemeinen Geschäftsbedingungen, dass alle anfallenden Gebühren vom Gewinner zu tragen sind. Pepsi-Sprecher El-Idrissi aber meint: «Wir haben klar kommuniziert, dass sich der Gewinn zuzüglich Steuern und Gebühren versteht.»
Unübersichtliche Pauschale
Und die Intransparenz zieht sich durch: Die gewonnen Flüge organisiert ein Online-Reisebüro mit Namen Inspire Europe. Auf der Abrechnung ist nicht einmal klar ersichtlich, welche Taxen und Gebühren wo anfallen. Nur eine Pauschale ist aufgeführt.
Warum gibt sich der Weltkonzern Pepsi so knausrig? Auf die Frage von «Kassensturz» antwortet Pepsi: So können mehr Gewinne ausgeschüttet werden - ohne dass Pepsi mehr zahlen muss.
Das solche Wettbewerbe für die Gewinner nicht nur Freude bedeuten, scheint auch Pepsi mittlerweile einzusehen: «Bei einem nächsten Mal überprüfen wir, ob die Bedingungen noch klarer kommuniziert werden könnten», schreibt Pepsi an «Kassensturz».