Meta Christe (75) aus dem Berner Oberland verstand die Welt nicht mehr, als sie sich in der Visilab-Filiale in Thun für ein Brillengestell entschieden hatte und sich auf den versprochenen Altersrabatt freute.
Die Verkäuferin eröffnete ihr nämlich, dass die Ermässigung für dieses Gestell nicht gelte. «Ich fühlte mich betrogen», ärgert sich die Kundin.
Herr Russi, wissen Sie überhaupt, wofür Sie sich vor die Kamera stellen?
Ihr Ärger war so gross, dass sie sich entschied, Visilab-Werbeträger Bernhard Russi persönlich einen Brief zu schreiben: «Wissen Sie überhaupt, wofür Sie sich [...] vor die Kamera stellen?», fragte die Dame in dem Schreiben, dessen Kopie sie auch an «Espresso» geschickt hat. Der Ex-Skistar äussert sich auf Anfrage nicht zum Thema, er verweist auf Visilab.
«Info im Internet zu finden»
Tatsächlich weist Visilab im TV-Spot auf die Einschränkung hin, allerdings nur ganz kurz und in kleiner Schrift am unteren Bildschirmrand. Der Einblender sei tatsächlich kaum sichtbar, räumt Visilab-Chef Daniel Mori ein.
Dafür verweise man im Fernsehen gut sichtbar aufs Internet und dort erfahre man dann im Detail, für welche Marken der Rabatt gelte und für welche nicht.
Der Rabatt umfasse 70 Prozent aller Brillenfassungen, so Mori. Die übrigen 30 Prozent der Hersteller seien nicht bereit, bei der Aktion mitzumachen.
Auch in den Filialen würden jeweils, wenn der Rabatt aktuell sei, entsprechende Schilder aufgehängt. Dass die Kundin im vorliegenden Fall die Hinweise übersehen habe, tue ihm leid, sagt der Visilab-Chef: Man überlege sich, die Hinweise in Zukunft deutlicher zu machen.