Ein Mann aus dem Kanton Zürich fand letzthin einen Brief von Media Markt im Briefkasten. Darin befand sich eine Rechnung für ein neues iPhone für knapp 700 Franken. Dieses hatte er jedoch nicht bestellt. Wie er im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» erzählt, sei er noch nie Media-Markt-Kunde gewesen. Er meldet sich beim Kundendienst von Media Markt und erstattet Anzeige bei der Polizei.
Media Markt hat den Betrugsversuch selber bemerkt
Sein Verdacht: Jemand hat das Gerät in seinem Namen bestellt, und will es abstauben – er soll jedoch die Rechnung begleichen. Diesen Verdacht bestätigt wenig später Media Markt. Die Bestellung sei intern im System als Betrugs-Verdacht aufgefallen und sei gar nicht ausgeliefert worden. Die Rechnung könne er ignorieren.
Solche Fälle gibt es immer wieder, häufig gelingt dabei der Betrug. Die Schweizerische Kriminalprävention erklärt auf Anfrage: «Warenbetrüger sind Alltag.» Die Stadtpolizei Zürich erklärt auf Anfrage, in den letzten zwei Jahren hätten solche Fälle stark zugenommen. In der Stadt Zürich erstatte praktisch täglich jemand Anzeige wegen eines Paketbetrugs.
Polizei findet Kauf auf Rechnung problematisch
Aus Sicht der Polizei ist die häufig angebotene Möglichkeit, Käufe auf Rechnung zu tätigen, ein Problem. Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich, erklärt, er würde es begrüssen, wenn zumindest die ersten Lieferungen eines Online-Shops an einen Kunden nur per Vorkasse möglich wären. So wären solche Betrugsfälle kaum mehr möglich.
Versandhandel möchte nicht auf Kauf auf Rechnung verzichten
In der Schweiz werden jedoch rund 80 Prozent des Online-Handels auf Rechnung abgewickelt. Patrick Kessler, Geschäftsführer des Verbands der Schweizer Online-Händler, sagt denn auch, der Verkauf auf Rechnung sei für Online-Händler sehr wichtig. Verzichte ein Online-Shop auf diese Möglichkeit, schliesse er viele Kunden von seinem Sortiment aus.
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Man versuche, das Problem anders zu lösen. Insbesondere grössere Händler hätten Prüfmechanismen entwickelt, die Betrugsfälle erkennen sollen. Schwieriger sei es für kleinere Händler. Der Verband sei auch in Gesprächen mit der Post.
Der eigentliche Betrug finde schliesslich bei oder nach der Zustellung statt. Hier erhofft sich der Verband, dass sich das Wissen der Pöstler um die Begebenheiten vor Ort als nützlich erweisen könnte, dass also Betrugsmaschen verhindert werden könnten.
Händler kontaktieren und Anzeige erstatten
Klar ist: Als Konsument kann man sich vor solchen Betrugsversuchen kaum schützen. Umso wichtiger ist es, richtig zu reagieren, wenn man betroffen ist. Wichtig ist aus Sicht der Polizei, in so einem Fall nichts zu zahlen, umgehend mit dem Kundendienst Kontakt aufzunehmen und Anzeige bei der Polizei zu erstatten.