Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und das Centre hospitalier universitaire voudois (CHUV) haben gemeinsam eine Studie zur Jodversorgung in der Schweiz durchgeführt. Der Jodstatus bei den jugendlichen und erwachsenen Testpersonen wurde mittels Urinproben ermittelt. Das Resultat: Der Anteil der Frauen mit ungenügender Jodversorgung liegt bei 14 Prozent. Die Männer hingegen sind mit ausreichend Jod versorgt. Dies würde vermutlich daran liegen, dass Frauen weniger salzhaltige Produkte und dadurch auch weniger Jod aufnehmen würden.
Gesundheitliche Probleme zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Bereits Anfang 2014 wurden die Rheinsalinen angewiesen, dem Kochsalz einen Viertel mehr Jod beizumischen. Das entspricht 25 Milligramm Jod pro Kilo, 5 Milligramm mehr als zuvor. Die Beimischung von Jod ist wichtig. Denn die Schweizer Böden und damit auch die Lebensmittel sind arm an Jod. Teile der Bevölkerung litten deshalb bis Anfang des 20. Jahrhunderts unter Kröpfen. Eine weitere Folge der Unterversorgung der Schilddrüse mit Jod waren geistige Unterentwicklungen. Erst als in den 1920er-Jahren erstmals Jod ins Kochsalz gemischt wurde, verschwanden diese Krankheiten. Da in praktisch allen Lebensmitteln Salz vorkommt, ist diese Methode nach wie vor am effektivsten.
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Der Jodmangel liegt nicht daran, dass in der Schweiz weniger Salz konsumiert wird, wie dies der Bund in seiner Salzstrategie anstrebt. Der Hauptgrund ist laut Michael Beer vom BAG, dass die Lebensmittelindustrie sich immer mehr scheut, jodiertes Salz zu verwenden. Insbesondere im Export lässt sich jodiertes Salz nicht oder nur schlecht verkaufen.
Jodiertes Salz muss deklariert werden
Jod kann in grösseren Mengen schlecht für die Gesundheit sein. Bei den kleinen Mengen, die über das Kochsalz an die Bevölkerung verteilt werden, sei Jod jedoch absolut ungefährlich, räumt Michael Beer mit Vorurteilen auf. Wer kein Risiko eingehen will, sollte beim Kauf immer darauf achten, jodiertes Kochsalz zu kaufen, so Michael Beer weiter. Spezialsalze wie Meer- oder Himalaya-Salze enthielten dagegen wenig oder gar kein Jod.
Die Verwendung von jodiertem Salz ist und bleibt jedoch freiwillig. Wer darauf verzichten will, sieht mit einem Blick auf die Zutatenliste, ob jodiertes oder unjodiertes Salz enthalten ist.