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Tückische «Smartbox» verärgert Kunden
Aus Kassensturz vom 29.11.2011.
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Konsum Tückische «Smartbox» verärgert Kunden

Die Beschenkten erhalten ein Gutschein-Heft und können eines von vielen Angeboten auswählen. Doch die «Smartbox» frustriert: Die Gutscheine laufen schnell ab, Angebote sind nicht mehr gültig oder für Direktbucher viel billiger zu haben. «Kassensturz» über getrübte Freude beim Schenken.

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Hilfe, mein Gutschein verfällt!
aus Espresso vom 02.11.2011.
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Zahlreiche «Kassensturz»-Zuschauer teilen den Ärger von Eva Imark aus Laufen/BL. Sie freute sich diesen Herbst auf einen Wochenend-Ausflug mit ihrem Mann. Der Anlass: Ein Geschenkgutschein für eine Übernachtung mit Gourmet-Essen. Das Hotel darf sie in einem Prospekt aussuchen, der dem Gutschein beigelegt ist.

Erst auf den zweiten Blick bemerkt sie das Kleingedruckte: Ihr Gutschein ist seit Monaten abgelaufen. Die Box hat ein vorgedrucktes Ablaufdatum. Als sie das Geschenk bekam, war der Gutschein nur noch fünf Monate gültig. «Ich finde das sehr wenig. Vor allem als Familie, wenn man dafür sorgen muss, dass das Kind betreut ist», meint die junge Mutter enttäuscht.

Gutschein-Verlängerung nicht möglich

Eva Imark will den teuren Gutschein verlängern, doch  der Smartbox-Kundendienst bleibt stur. Verlängern sei nur bis sechs Monate nach dem Ablaufdatum möglich. Sie sei um wenige Wochen zu spät. «Sonst ist Verlängern völlig unproblematisch», wundert sich Eva Imark. «Das Geld hat die Firma Smartbox ja schon eingenommen».

Hinter der Smartbox steht die französische Firma Smart&Co. Die Gutschein-Boxen sind ein grosses Geschäft. Vom Städtetrip bis zum Familienausflug verkauft Smart&Co unterschiedliche Gutscheine zum Beispiel bei der SBB, bei Manor oder Migros M-Electronics. Die Smartbox bringt in 21 Ländern über 450 Millionen Franken Umsatz.

Kundenunzufriedenheit wächst und wächst

Seit fünf Jahren gibt es die Smartbox in der Schweiz, nun mehren sich die Beschwerden von unzufriedenen Kunden: Hotels haben keinen Platz oder sind nicht mehr buchbar wie bei Marcel Rigolet aus Boniswil/AG.

Sein Smartbox-Katalog verspricht ihm 50 Hotels zur Auswahl. Doch als er buchen wollte, ist das Angebot viel kleiner, sein Wunschhotel ist online nicht aufgeführt. «Von den 50 Hotels im Katalog sind nur noch 35 verfügbar gewesen», sagt Marcel Rigolet.

 Er sieht im Internet dafür andere Hotels, die nicht im Katalog stehen. Unter diesen findet er sein Wunschhotel. Er bittet Smartbox per Mail, das ausgesuchte Hotel zu buchen.

Doch Smartbox antwortet ihm, es sei nicht möglich mit dem Gutschein aus seiner Auflage das Hotel zu buchen. Er müsste seine Box umtauschen gegen die neue Auflage. Doch das kostet: Ein Aufpreis für die neue Box und Bearbeitungsgebühr. Zusatzkosten von insgesamt über 30 Franken. Marcel Rigolet ist enttäuscht: «Bei der Smartbox weiss ich beim Erhalt des Gutscheines nicht, was ich am Ende bekomme.»

Smartbox verspricht Besserung

Der Schweizer Smartbox-Verantwortliche Rainer Klein sagt zur Kundenkritik, inzwischen könnten auch Kunden mit alten Gutscheinen alle neueren Angebote buchen. Auch wenn diese nicht im Katalog sind. Eine Änderung verspricht er auch beim Problem der kurzen Gültigkeitsdauer: «Der Punkt ist erkannt. Wir sind daran, ein Projekt zu lancieren, welches die Laufzeit verändert. 18 Monate Gültigkeit ab Abverkauf.»

 Je nach Gutschein kostet eine Smartbox zwischen 69 und 739 Franken. Kassensturz wollte wissen, ob die Gutscheine ihr Geld wert sind und hat nachgerechnet. Am Beispiel der Smartbox «Urlaub für Körper und Seele» für 369 Franken. Die Box beinhaltet eine Übernachtung mit Frühstück in einem Wellness-Hotel, teilweise sind Zusatzleistungen inklusive.

Direkt buchen ist meist günstiger

„Kassensturz“ hat bei über 20 Hotels Vergleichsofferten für dieselben Leistungen eingeholt,  für eine Nacht vom 17. auf den 18. Dezember. Das Resultat ist eindeutig: Nur wenige Hotels sind mit der Smartbox günstiger. Direktbucher sparen fast immer, häufig mehr als 25 Prozent.

Rainer Klein von Smart&Co sagt dazu, der Preis für die Geschenkbox sei mit einzelnen Zimmerpreisen nur begrenzt vergleichbar: «Das Smartbox-Konzept ist auf anderthalb Jahre ausgerichtet: Fester Preis, feste Leistung, jederzeit einlösbar. Einzelangebote können Ihnen einen günstigeren Preis ergeben. Aber sie haben keine Variabilität.»

Aber es gilt: Ob beim Kaufen oder beim Buchen: Käufer und Beschenkte müssen ihre Smartbox genau prüfen. Für Eva Imark gibt es ein Happyend. Nachdem sich «Kassensturz» eingeschaltet hat, gibt ihr Smartbox nun einen neuen Gutschein.

Preisvergleich

Beispiel 1: Travel Charme Ifen Hotel in Vorarlberg

 Direkt gebucht kostet das Doppelzimmer für eine Nacht umgerechnet 267 Franken. Die Smartbox: 369 Franken. Das ist ein Aufpreis von 38 Prozent. Einziges Extra: Ein Begrüssungsdrink.

Beispiel 2: Hotel Lenzerhorn in Lenzerheide

 Die Offerte: 250 Franken inklusive Skipass. Die Smartbox ist 47 Prozent teurer - mit Aperitif aber ohne Skipass.

Beispiel 3: Selfness Hotel Eiger in Grindelwald

 220 Franken kostet das Doppelzimmer online. Smartbox-Kunden zahlen 369 Franken, ganze 68 Prozent mehr.

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Tückische «Smartbox» verärgert Kunden
Aus Kassensturz vom 29.11.2011.
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