Der Euroabsturz liegt über zwei Monate zurück. Viele Händler und Hersteller versprachen damals: «Wir werden die Europrofite weitergeben.» «Kassensturz» und «Espresso» haben die Preisentwicklung von Beginn an beobachtet, aber auch die Zuschauer und Zuhörer halten fleissig die Augen offen und melden regelmässig ihre ganz persönlichen Aufreger.
Als wahrer Dorn im Auge der Schweizer Konsumenten hat sich der Kleider-Onlinehändler Walbusch entpuppt. An seinen zahlreichen Werbebeilagen kommt zurzeit kaum jemand vorbei, seine Prospekte liegen zu Hauf in Zeitschriften oder in den Briefkästen. Im «Kassensturz/Espresso»-Briefkasten allerdings liegt vor allem verärgerte Post von Konsumenten. Verständlich. Denn vergleicht man die Preise des deutschen Onlineshops mit jenen aus der Schweiz, kann es einen wirklich «de Nuggi usejage», wie ein Konsument schreibt. «Jenseits von Gut und Bös.» «Das ist einfach üble Abzockerei.» «Eine Unverschämtheit!», schreiben weitere Konsumenten, die das Walbusch-Angebot verglichen haben.
«Kein Kommentar»
«Kassensturz/Espresso» hat Stichproben gemacht und festgestellt: Schweizer Kunden bezahlen tatsächlich bis zu 90 Prozent mehr als deutsche (siehe Bildergalerie oben). Wohl gemerkt: Für exakt die gleiche Ware.
Wie lässt sich das in der heutigen Währungssituation noch rechtfertigen? «Kassensturz» wollte genau das von Walbusch wissen. Vom deutschen Hauptsitz gab es keine Reaktion. Die knappe Antwort des Schweizer Geschäftsführers: «Wir möchten Ihnen mitteilen, dass wir zu solchen Anfragen grundsätzlich keinen Kommentar abgeben.»
walbusch.de würgt Schweizer Kunden ab
Was macht man in einem solchen Fall? Natürlich im deutschen Online-Shop bestellen. Aber Sie ahnen es: Nachdem man mühsam Bestellung und Adresse erfasst hat, leuchtet in Rot und mit Ausrufezeichen auf: «Unsere Schweizer Kunden bedienen wir gerne über den Online-Shop von Walbusch Schweiz.» Ein weiterer Ärger!
Immerhin: Mit einem kleinen Trick lässt sich diese Hürde umgehen: Nämlich, indem man sich eine deutsche Lieferadresse besorgt. «Espresso» hat bereits darüber berichtet. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier .